Cécile Chomin: Schneeflockenmagie

Im ersten Satz von Cécile Chomins Roman „Schneeflockenmagie“ taucht bei insgesamt sieben Wörtern vier Mal „Mist“ auf. Ein Indiz, der auf die Qualität des Romans verweist? Mitnichten, eher der Fingerzeig auf den Humor in der Erzählweise. Kurzum, ein Anfang der neugierig macht.

Die Leichtigkeit der Sprache, die sich hier andeutet, wird konsequent durchgehalten. Anders ausgedrückt: Hier wurde fleißig aufgeschrieben, was die Figuren gerade über sich und die anderen denken. Warum auch nicht?

Flüssig, flüchtig fliegt LeserIn über die Seiten und wird von keiner allzu komplizierten Handlung ausgebremst. Die Handlung ist in der Tat kurz erzählt und kommt bei oberflächlicher Betrachtung wie schon mal gehört vor.

Der Mist-Anfang stammt von Claire, die sich mit ihrem SUV-Vierradantrieb irgendwo in den französischen Alpen festfährt. Damit wird der katastrophale Tag erst „perfekt“. Ihren Winterurlaub startet sie mit kurzer Hose und Satin-Bluse fahrlässig falsch gekleidet. Nun ja, eigentlich sollte sie sich gerade in den Flitterwochen in Australien befinden. Doch Hector, ihr Verlobter, hat sie vor der Trauung sitzen lassen. Der Schuft!

Im 8000-Euro-Hochzeitsfummel gehüllt stapft Claire durch den Schnee der unbewohnten Bergregion als zwei Wölfe auftauchen. Die entpuppen sich zum Glück als altersschwache Huskies, die zum Bären, ach nein, zu Hugo gehören.

Hugo nimmt Claire zunächst widerwillig bei sich auf. Widerwillig, weil er seine eigenen Probleme hat. Zehn Jahr war er der Star in der NHL, der nordamerikanischen Eishockeyliga. Nun war seine Mutter verstorben, die in den Alpen eine Herberge führte. Für diese Tätigkeit scheint er kein Talent zu haben. Zum Glück ist Claire Kommunikationsgenie und hat gerade Urlaub. Was kann aus dieser Kombination folgen?

Leicht und lustig, kurz kurzweilig, führen uns abwechselnd Claire und Hugo durch die Geschichte. Gefühle kommen nicht zu kurz und auch erotische Anspielungen bleiben nicht aus. All diese Zutaten ergeben einen unterhaltsamen Liebesroman, perfekt geeignet für einen verregneten Tag in der Winterzeit.

Cécile Chomin: Schneeflockenmagie.
HarperCollins, August 2020.
352 Seiten, Taschenbuch, 11,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Pick.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.