Edward Lee ist einer der bekanntesten und beliebtesten Autoren, den der Festa Verlag unter Vertrag hat. Seine Bücher verkaufen sich wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln, seine Anhänger verehren den Autor mit Hingabe. Seine Romane sind – nun, nennen wir sie einmal eigen. Fast im Alleingang hat er die Spielart des Extrem-Horrors in Deutschland hoffähig gemacht und mit seinen ganz eigenen Mischungen als plakativen, perversen Aktbeschreibungen, Gewaltorgien und einem bemerkenswert scharfen Blick für die Eigenheiten der Menschen der Südstaaten für Umsatzrekorde gesorgt.
Wenn ein solcher Autor eine Original-Collection eines Kollegen herausgibt, könnte man erwarten, dass den Leser entsprechendes Lesefutter erwartet – doch weit gefehlt, präsentiert uns Lee doch einen Klassiker der unheimlichen Literatur.
Neben einem Vor- und einem Nachwort, das uns in Lee-typischer Art und Weise den Autor M. R. James präsentiert, offenbart uns der Kultautor des extrem Horrors auch sein tägliches Faible für die Geschichten des Briten.
Montague Rhodes James wurde am 01.08.1862 in Goodnestone in der Grafschaft Kent in England geboren. Nach der erfolgreichen schulischen Laufbahn – unter Anderem besuchte er das Eton und das King’s College in Cambridge, wurde er im Jahr 1905 zu dessen Vorsteher berufen. 1918 avancierte er schließlich zum Leiter des Eton College.
Der Junggeselle James unterhielt einen großen Freundes- und Bekanntenkreis, beschäftigte sich gerne und ausgiebig mit übernatürlichen Erscheinungen, denen gegenüber er aber immer skeptisch blieb. Seine Zuneigung zur Geistergeschichte zeigte sich insbesondere bei der Auseinandersetzung mit dem Werk des irischen Schriftstellers Joseph Sheridan LeFanu, dessen Erzählungen er neu gesammelt herausgab. Weiterlesen