Andreas Suchanek: Interspace One

Als Commander Liam Mikaelsson in seinem Raumschiff erwacht, ist der schlimmste Schock nicht, dass sie auf einem fremden und zudem noch feindlichen Planeten gestrandet sind, der sich Lichtjahre von ihrem Kurs entfernt befindet. Was ihn mehr als alles andere aus der Bahn wirft, ist der Tote im Maschinenraum. Eine verkohlte Leiche. Und kein Kontakt zur Erde, keine Möglichkeit, das Raumschiff auf eigene Faust zu verlassen. Was bedeutet: Der Mörder befindet sich in seiner Crew. Was die Auswahl an Verdächtigen stark einschränkt, denn durch die Fehlfunktionen sind nur sehr wenige von ihnen erwacht. Als sie dann auch noch eine scharfe Bombe an Bord entdecken, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und vor allem die alles entscheidende Frage: Wer von ihnen ist der Verräter? Gegen welchen Feind kämpfen sie eigentlich?

Je weiter sie sich in die rasanten Machenschaften verwickeln, desto unvorstellbarer wird die Wahrheit, die sie zu erahnen beginnen. Denn in einer Welt, in dem der eigene Körper nur ein optimierter Klon mit immer wieder hochladbarer Persönlichkeit ist – wie kann man sich da sicher sein, wer man selbst ist?

In den ersten Kapiteln konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Nicht dass es irgendwie schlecht wäre, aber eben eher Star Wars als Star Trek: Große Zielgruppe, aber nicht so mein Ding. Mit seiner ersten großen Wendung hat es mich dann aber in seine Geschichte gerissen und mit allen folgenden Umschwüngen immer mehr (Genaueres soll hier aus Spoiler-Gründen nicht erwähnt werden, nur so viel: es ist alles viel verstrickter und spannender, als es zunächst den Anschein hat!). Wir haben es hier mit ethischen Gedankenspielen zu tun, die viel tiefer gehen, als es ein Weltraumabenteuer eigentlich müsste. Science Fiction Fans werden auf jeden Fall ihre Freude mit „Interspace One“ haben.

Andreas Suchanek: Interspace One.
Piper, September 2022.
384 Seiten, Klappenbroschur, 15,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.

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