Amelie Fried: Ich bin hier bloß die Mutter

Ich habe schon viele Bücher von Amelie Fried gelesen und war jedes Mal sehr angetan. Und auch dieses hier hat mich nicht enttäuscht.

Erzählt wird die Geschichte von Carla, der Mutter von Paula, Tim und Willi. Und Frau von Daniel. Und „Bildermalerin“. Und Kuchenbäckerin, Wäschesortiererin, Vorleserin, Streitschlichterin, und so weiter und so weiter. Kurzum, Amelie Fried erzählt die Geschichte von (fast) allen Müttern dieser Welt. Sie erzählt das in kurzen, aber herrlich präzisen Sätzen, in denen wir alle uns wiederfinden. Wie Carla versucht, ihre Berufstätigkeit und die Familie unter einen Hut zu bekommen, was ihr durch ihren ausgeprägten Perfektionismus sehr erschwert wird, wie es ihrem Mann immer wieder gelingt, sich aus allem herauszuhalten, wie ihre Kinder ihr den letzten Nerv rauben und dabei zum Fressen niedlich sind, das ist das wahre Leben. Amelie Fried erzählt nichts Neues, nichts, was wir nicht alle selbst zu Hause so oder so ähnlich erleben oder erlebt haben. Aber es macht riesigen Spaß, dieses Buch zu lesen, vielleicht genau aus diesem Grund.

Die Illustrationen von Hildegard Müller treffen genau den richtigen Punkt und sind auch für sich eine eigene Geschichte.

Ein rundum schönes Buch für alle Generationen.

Amelie Fried: Ich bin hier bloß die Mutter.
Hanser, August 2019.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

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