72 Jahre nachdem der „Kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry auf seinen Planeten zurückgekehrt ist, schickt ihn der argentinische Autor Alejandro Guillermo Roemmers zurück auf die Erde. In „Die Rückkehr des Prinzen“ gabelt der Ich-Erzähler den Jugendlichen mit dem blauen Mantel am Straßenrand in Patagonien auf und reist mit ihm durch Argentinien.
Es entwickeln sich zwischen den beiden wunderbar philosophische Gespräche über das Leben, die Menschen, das Haben und Sein, die Liebe und das Glück. Die Tiere und Blumen reden nicht mehr mit dem Prinzen, so wie damals, als er ein Kind war. Dafür bekommt er einen Hirtenhund-Welpen geschenkt und schenkt dieses Glück weiter.
Immer noch wundert sich der Prinz über die Menschen, ändert auch sein Aussehen, und wird mit Sneakers und Baseball-Kappe zu einem Jugendlichen. Ein „seriöser Mensch“ möchte der Prinz nicht werden, aber er will erwachsen werden.
Roemmers trifft genau den Tonfall des Buchs von Saint-Exupéry; wer das liebt, wird auch die Fortsetzung mögen, die ebenfalls schön illustriert ist.
Am Schluss kehrt der Prinz nicht auf seinen Planeten zurück, sondern bleibt auf der Erde. Vielleicht treffen wir den blonden Mann mit dem großen Herzen hier mal.
Alejandro Guillermo Roemmers: Die Rückkehr des Prinzen.
Bastei Lübbe, Oktober 2015.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 12,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.