‚Pandemie‘ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Serie des amerikanischen Autors A. G. Riddle. Nach seiner Atlantis-Trilogie ist dies sein zweites mehrteiliges Buchprojekt, das unter dem Titel ‚Extinction-Serie‘ läuft. Etwas schade, dass das leider weder auf dem Cover noch an einer anderen halbwegs auffälligen Stelle im Buch zu erkennen ist. Erst im Nachwort des Autors ist die Rede davon, dass ‚Pandemie‘ nicht abgeschlos-sen, sondern der erste Band einer Serie ist.
Wie der Titel schon andeutet, behandelt ‚Pandemie‘ ein aktuelles und durchaus be-ängstigendes Thema: die Verbreitung einer gefährlichen Krankheit über die ganze Welt. Ein Szenario, das vor dem Hintergrund der Globalisierung nicht ganz unwahr-scheinlich ist.
Zur Handlung: Im kenianischen Ort Mandera kommt es zum Ausbruch einer tödlichen Erkrankung, die schnell die ersten Todesopfer fordert. Um eine weitere Verbreitung so schnell wie möglich zu verhindern, schickt das CDC (Centers for Disease Control and Prevention) seine Mitarbeiterin Peyton Shaw und ein Team von Ärzten und Helfern nach Afrika. Zunächst geht Peyton von einem Routineeinsatz aus und rechnet damit, dass es sich um einen erneuten Ausbruch des Ebola-Virus handelt. Doch vor Ort stellt sie schnell fest, dass sie es mit etwas ganz anderem zu tun hat.
Zur gleichen Zeit erwacht in Berlin Desmond Houghs in einem Hotelzimmer neben der Leiche eines Mannes. Er kann sich an nichts erinnern. Sein einziger Hinweis ist ein Blatt mit einem Code. Noch während er versucht, zu sich zu kommen, steht die Polizei vor der Türe. Er flieht und setzt alles daran, herauszufinden, wer er ist und was mit ihm geschehen ist …
Die Handlung des Buches ist ausgesprochen spannend. So, wie es sich für einen Thriller gehört. Gerade am Anfang ist es interessant, abwechselnd den sich zuspitzen-den Ereignissen in Afrika und den Versuchen von Desmond Houghs zu folgen, der herausfinden will, was mit ihm geschehen ist. Bald stellt sich natürlich heraus, dass die Ereignisse miteinander zu tun haben und die beiden Protagonisten Peyton und Desmond sich sogar kennen.
A.G. Riddle hat hier einen anspruchsvollen Plot mit mehreren Handlungssträngen ge-schaffen, der immer nachvollziehbar und logisch bleibt. Da sehe ich eine Stärke des Autors und des wirklich spannenden Buches. Etwas störend habe ich beim Lesen al-lerdings empfunden, dass Riddle offenbar gerne sein umfangreiches Hintergrundwis-sen an den Leser weitergibt. Das ist zwar interessant, gehört aber meiner Meinung nach in den Anhang. So wurde ich immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen.
Das geschieht leider auch an einigen anderen Stellen des Buches, da Riddle zu einer gewissen Ausführlichkeit zu neigen scheint. Die eine oder andere Seite habe ich ehr-lich gesagt ohne Verlust überblättert, da ich wissen wollte, wie es mit der Handlung weitergeht. Das mindert das Lesevergnügen natürlich ein wenig. Ich bin sicher, dass der Roman gute 100 Seiten hätte dünner sein können und dabei noch gewonnen hät-te.
Vielleicht ist der zweite Band der Serie ja etwas straffer geschrieben. Ich bin gespannt, wann er erscheinen wird, denn ich möchte gerne wissen, wie es weitergeht. Dazu viel-leicht noch ein Wort: Pandemie hat kein völlig offenes Ende. Die wesentlichen Hand-lungsfäden werden aufgelöst. Dennoch bleiben Fragen bestehen.
Mein Fazit: Ein gutes und spannendes Buch, das man aber nicht unbedingt gelesen haben muss.
A. G. Riddle: Extinction-Serie 01: Pandemie.
Heyne, Februar 2019.
800 Seiten, Taschenbuch, 10,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Christian Rautmann.
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