Harry Bingham: Fiona: Wo die Toten leben

Fionas fünfter Fall beginnt scheinbar harmlos: In dem alten Totenhaus eines Dorfes wird der Leichnam einer jungen Frau gefunden. Aufgebahrt und ohne sichtbare Verletzungen liegt sie da. Die Untersuchungen ergeben recht schnell, dass sie einen natürlichen Tod starb. Nur wer diese Frau dort aufgebahrt hat und wer die Unbekannte ist, bleibt im Verborgenen.

Der Fall, der nach der Meinung ihrer Vorgesetzten keiner sei, lässt Fiona nicht los. Und wie es so ihre Art ist, beißt sie sich an winzigen Spuren fest.

Fiona findet den Namen der unbekannten Toten heraus. Die winzigen Spuren werden größer. Weitere Indizien zeigen in die Richtung einer großen Sache, die nicht nur für sie lebensgefährlich wird. Denn die Gegner bleiben gern im Verborgenen und verfügen über ein weit verzweigtes Netz. Zu keiner Zeit kann sich Fiona sicher sein, ob zum Beispiel der Kollege ein Freund oder Feind ist.

Harry Bingham kann schreiben. Er schreibt so gut, dass seine äußerst spannenden Kriminalromane im Bücherregal eines jeden Krimifans stehen sollten. Ein weiteres Buch erscheint noch in diesem Jahr.

Konsequent schenkt der Autor dem Leser eine bravouröse und zugleich intelligente Unterhaltung, die fesselt, Spaß und süchtig macht.

Seine eigensinnige Ermittlerin Fiona dürfte inzwischen vielen Krimifreunden eine vertraute Größe sein. Die Ziehtochter eines Gangsterbosses mit dieser ungewöhnlichen Vergangenheit und psychischen Erkrankung würde unter »normalen Umständen« keine Chance im Polizeidienst haben. Doch Fiona ist schlau und kann gut schauspielern.

„… Ich belüge meine Vorgesetzten und Freunde und gebe vor, jemand zu sein, der ich nicht bin. Und das alles mit Vorsatz und in böswilliger Absicht. Ohne Scham oder Reue. Man kann mir nicht trauen.“ (S. 516) Sie genießt trotzdem großes Vertrauen, weil jeder weiß, wie treu sie ihrem Lebensmotto bleibt: „… meine To-do-Liste … Die Schweine erwischen.“ (S. 277)

Stets folgt sie ihrer Intuition. Dieser besondere Spürsinn und ihre ungewöhnlichen Methoden machen aus jedem Abenteuer eine originelle Reise in die Welt der organisierten menschenfeindlichen Verbrecherwelt.

Harry Bingham: Fiona: Wo die Toten leben.
rororo, März 2019.
400 Seiten, Taschenbuch, 10,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Ein Kommentar zu “Harry Bingham: Fiona: Wo die Toten leben

  1. Pingback: Harry Bingham-Special | SL Leselust

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.