Werner Dopfer: Seelenscherben: Wenn die Normalität zerbricht

seeleWie viele Ängste und Nöte kann ein Mensch aushalten? Wieviel Leid
kann eine Seele ertragen bis sie krank wird und zerbricht?
Die Geschichten in diesem Buch handeln von Menschen, die es nicht mehr geschafft haben, mit ihren Problemen allein fertig zu werden.

Der Autor Werner Dopfer praktiziert als Psychotherapeut.
In „Seelenscherben“ beschreibt er die sicher erschütterndsten Fallgeschichten seiner über zwanzigjährigen Berufszeit.
Wie Dopfer selbst vermerkt, sind die von ihm geschilderten Krankheitsverläufe als typisch zu bewerten und spiegeln daher in Auszügen auch den psychischen Zustand der Gesellschaft wider.

Dopfer geht in einer kurzen Einleitung prägnant auf das Arbeitsfeld mit seinen Patienten ein, die er oft über eine lange Zeit begleitet. Er erläutert, wie wichtig es ist, innere Konflikte zu erkennen, diese zu durchdringen und letztlich neue Wege zu finden.
Weiter erzählt er von den unterschiedlichen Lebenssituationen, in denen sich seine Patienten befinden, beschreibt Entwicklungsstufen von Kindheit über Alltag und Krisen bis zum Zusammenbruch. Zusammen mit den Einblicken in zerstörte Seelenleben erläutert Dopfer gut verständlich und informativ die jeweiligen psychischen Krankheitsbilder.
Unter anderem lesen wir von Menschen die ein Problem mit ihrer Sexualität haben, oder von Kontrollverlust, von Burnout, oder davon, was sich aus einem unerfüllten Kinderwunsch entwickelt hat. Eine der Geschichten zum Beispiel handelt von einer afrikanischen Tragödie, eine weitere von dem traumatisierten Polizisten Joe, der nach einem Flugzeugabsturz am Bodensee die unversehrte Leiche eines jungen Mädchens gefunden hat…

Jede Geschichte ist eine Tragödie, die sich eindringlich und spannend aufbereitet liest.

Werner Dopfer: Seelenscherben: Wenn die Normalität zerbricht.
Droemer, November 2014.
240 Seiten, Taschenbuch, 12,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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