Richelle Mead: Vampir Academy 01: Blutsschwestern – Das Buch zum Film

vampRose Hatchaway ist ein Dhampir. Hervorgegangen aus der Verbindung eines lebenden Vampirs, eines sog. Moroi und einer Dhampir-Frau gehören die Nachkommen zu den geachteten Wächtern der Bluttrinker. Ihre Ausbildung bekommen sie an der St. Vladimir Academy, einem Internat, in dem neben den Wächtern, auch die jungen Vampire auf ihr Leben vorbereitet werden.

Rose ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Während die meisten weiblichen Dhampire sich ganz auf die Fortpflanzung konzentrieren, ist sie aggressiv, aufbrausend, naseweis und na nennen wir es einmal lebenslustig. Lange bevor sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat, weiss sie schon, wen sie einmal mit ihrem eigenen Leben beschützen wird, Lissa, die letzte Überlebende aus der königlichen Familie der Dragomirs. Mit dieser verbindet sie ein inneres Band, sie weiss, wann Lissa in Gefahr ist, ja kann manchmal sogar in deren Geist schlüpfen.

Wir lernen die beiden kennen, als sie aus der Akademie geflüchtet von Dimitri, einem, wenn nicht dem charismatischsten der Wächter wieder eingefangen werden. Bewunderer, meist des weiblichen Geschlechts, bezeichnen ihn als den Gott der Wächter. Gutaussehend, geheimnisvoll und kompetent lässt er Mädchenherzen höher schlagen. Ihre Rückkehr an die Akademie ist alles andere als ruhmreich. Mit einem heftigen Anschiss versehen, nehmen sie ihre Ausbildung wieder auf – nur um zu entdecken, dass die Gefahr, vor der sie flohen, Lissa weiterhin verfolgt. Sind es die Strigoi, die toten Vampire, die sich vom Lebenssaft ihrer Artgenossen ernähren, oder wer steckt hinter der Bedrohung und was wollen sie von der Moroi? Kann es sein, dass jemand ahnt, dass Lissa über die lange verloren geglaubte Gabe des Heilens und des Zwangs verfügt – und wenn ja, zu welchem Zweck will der Unbekannte sie benutzen?

Ein Internat, in dem junge, übernatürliche Wesen ausgebildet werden, das kennen wir zwischenzeitlich leidlich.

Anders als in Hogwarts werden in St. Vladimir aber keine Zauberer ausgebildet, sondern Jungen und Mädchen aus den Geschlechtern der Moroi und der Dhampir erhalten hier ihren gesellschaftlichen und intellektuellen Feinschliff. Es gibt Unterricht und Bälle, Freundschaften werden geschlossen, Feindschaften gepflegt, das Ganze erinnert in seiner Ausgestaltung an daily High-School Sitcoms. Wie nicht anders zu erwarten nehmen Dinge wie Kleidung, wer sich mit wem und warum abgibt, wer mit wem geht, und erste sexuelle Erfahrungen eine grosse Rolle ein.

Nicht ganz zuunrecht urteilt Sara Riffel im Waschzettel, dass Leserinnen von Stephanie Meyers BISS Romanen diese Serie lieben werden. Es geht um grosse Gefühle, um das Austesten von Grenzen und ums Erwachsenwerden. Dies alles, durch die Augen von zwei Teenagern gesehen, und mit einer zugegeben ganz interessanten urban Fantasy Legende gewürzt, liest sich rund und flüssig.
Die Autorin hat ihrem Plot gerade genug Action, Gefahr, Rätsel und Bösewichter beigegeben, um den Roman nicht nur für pubertierende Mädchen interessant zu machen. Immer wieder lässt sie im Verlauf der Geschehnisse Informationen über die Moiri, ihre Geschichte und die Bedrohung durch die Strigoi einfliessen, um die Story mit Hintergrund und Fakten zu hinterfüttern, auf denen sie ihre Verwicklungen und die Handlung aufbaut.

Natürlich wendet sich der Roman eher an eine jüngere, weibliche Klientele, bietet dabei aber genügend Eigenständigkeit, um aus der Masse der Stephanie Meyer Nachahmer herauszuragen und das Interesse auf die weiteren Romane sowie die Spin-Offs wachzuhalten. Der Film, der gerade in unseren Kinos anläuft, dürfte für einen weiteren Push sorgen.

Richelle Mead: Vampir Academy 01: Blutsschwestern – Das Buch zum Film.
Egmont LYX, Februar 2014.
352 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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