Rhys Thomas: Wenn der Rest der Welt schläft

Sam ist 26 Jahre alt und glaubt an das Gute im Menschen. Er lebt eher zurückgezogen in einem kleinen Häuschen, geht seinem Bürojob nach und ist ein pflichtbewusster Mitbürger. Nur nachts, nachts wird Sam zu dem Superhelden Phantasma. Er hat sich sogar ein eigenes Kostüm designt. Als Phantasma hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu helfen, sie aus Notsituationen zu befreien und Verbrechen zu verhindern. Seitdem erlebt er nachts spannende Abenteuer und steht auch manchmal in der Zeitung. Dies wird erst problematisch, als Sarah in sein Leben tritt. Soll er ihr von Phantasma erzählen? Und kann er den Mut beweisen, auch im wahren Leben so zu sein wie der Superheld?

Rhys Thomas erzählt eine süße Geschichte, die insgesamt leichtgängig ist und immer wieder zum Schmunzeln anregt. „Wenn der Rest der Welt schläft“ hat aber trotz der nur knapp 450 Seiten auch Längen und weniger interessante Teile. Immer wenn Sams Arbeit beschrieben wurde, die wirklich langweilig und eintönig scheint, kam es mir etwas ermüdend vor. Die Teile mit Sarah und Phantasma hingegen sind sehr gelungen und machen Lust auf mehr. Hier zeigt sich, dass er Autor sein Handwerk versteht und es macht Spaß zu lesen.

Dass Sam eine mehr als tragische Figur ist, wird im weiteren Verlauf schnell klar. Ohne zu viel verraten zu wollen, hat er im Leben schon einiges mitgemacht und auch das hat ihn Phantasma werden lassen. Seine Verwandlung zu beobachten, macht einen Großteil des Romans aus.

Ein guter Roman, nicht mehr, nicht weniger.

Rhys Thomas: Wenn der Rest der Welt schläft.
Wunderraum, Oktober 2018.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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