Sie sind die erfolgreichsten und erfahrensten Grabräuber ihrer Welt. Der flinke Nix und Egil mit seinem Streithammer haben sich als Diebe einen tadellosen Ruf erarbeitet, haben Mausoleen und bestens gesicherte Grabmäler geplündert und dabei Schätze ergattert, die es ihnen erlauben würden, bis ans Lebensende in Saus und Braus zu leben.
Nun wollen sie es ein wenig geruhsamer angehen lassen, erwerben eine heruntergekommene Kaschemme und müssen doch feststellen, dass ihr Renommee durchaus auch seine negativen Seiten hat. Ausgerechnet der Hexer des Stadtbürgermeisters, ein Mann aus einer der besten, einflussreichsten Familien hat es auf sie und ihre Kenntnisse abgesehen.
Um den uralten Pakt seiner Familie mit den Dämonen der Hölle einzuhalten muss er einen seit Äonen gefangen gesetzten Dämon befreien. Das Werkzeug, das er für diese Aufgabe benötigt ist wohl bewacht im Grab eines legendären Magiers versteckt. So versichert er sich, ob sie selbst es nun wollen oder nicht, der Unterstützung unserer beiden Hasardeure und macht sich auf, das gesuchte Artefakt bergen zu lassen – ein Vorhaben, das unsere beiden Glücksritter ein ums andere Mal an den Rand des Todes bringt ….
Paul S. Kemp, der bislang vornehmlich durch seine Star Wars Romane bekannt war, legt einen spannend zu lesenden Fantasy-Roman vor. Ein wenig erinnert dieser atmosphärisch an Vorbilder wie Michael Mookcock, Fritz Leiber oder Robert E. Howard, geht dann aber doch eigene Wege.
Man nehme zwei sympathisch gezeichnete Helden mit dem Herz auf dem rechten Fleck, dazu einen grausamen Magier, jede Menge dunkle Magie, Geheimnisse und Dämonen, dann Gräber voller Fallen und schon geht es im Galopp hinein ins Abenteuer. Dabei steht der Plot ganz im Zeichen der temporeich erzählten Geschehnisse.
Ohne dass wir wirklich viel von der Welt in der der Autor seine Handlung angesiedelt hat erfahren, oder die wenigen Personen sonderlich charakterisiert werden würden konzentriert Kemp sich ganz darauf, uns den Weg seiner Protagonisten durch die lebensfeindliche Wüste zu zeigen. Hier erwarten sie degenerierte Nachkommen der ehemaligen Herrscher des lang untergegangenen Reichs, geflügelte Jäger und perfide gesicherte Grabstätten.
Das liest sich sehr kurzweilig, birgt hohen Unterhaltungswert ohne dass sich der Leser sonderlich anstrengen muss.
Fazit: Das Buch atmet ein wenig den Flair längst vergangener Fantasy-Tage, bietet packende Urlaubslektüre ohne Tiefgang und damit willkommene Ablenkung vom tristen Wetter.
Paul S. Kemp: Pakt des Blutes.
Bastei Lübbe, Mai 2014.
400 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.