„House of Destiny“ von Marah Woolf setzt die Geschichte um Avery, ihre Freunde und Atticus fort. Unmittelbar nach der schicksalhaften Entscheidung für ihre Heimat wurde ich als Leserin zurück in die Welt der verschiedenen Planeten gebracht. Genauer Eternity. Auf den ersten Seiten habe ich mich etwas orientierungslos gefühlt, jedoch hat sich dieser Aspekt schnell aufgelöst. Allerdings hätte ich mich hier nochmal einen kurzen Überblick gewünscht, um es einfacher zu haben. (Hier gilt anzumerken, dass am Anfang des Buchs ein QR-Code ist, den man scannen kann, um den Inhalt von „House of Eternity“ aufzufrischen. Dies ist mir selbst aber nicht direkt aufgefallen.)
Schnell habe ich auch mit Avery mitfühlen können, ihre Verzweiflung hat mich sehr berührt. Dementsprechend kann ich hier nur Pluspunkte an die Autorin vergeben. Minas, der offensichtliche Gegenpart zu Avery, konnte mich begeistern und wirkte in seiner Rolle passend dargestellt. Über die gesamte Handlung hinweg wurde ich immer mehr zum Fan dieses sympathisch wirkenden Antagonisten. Was mich jedoch verwundert hat, ist der Handlungsstrang, der in der Mitte in den Fokus rückt. Die Idee mit dem Wettbewerb, um die Gunst von einem der Aionen zu bekommen, wirkte zwar durchdacht, aber auch etwas deplatziert. Ich hatte hier tatsächlich Mühe, mich auf die Handlung einzulassen. Auch habe ich mich gewundert, dass Atticus zwar immer wieder auftaucht, jedoch aus meiner Perspektive mehr in der Position eines Nebencharakters.
Am Ende wurde ich mit einem dramatischen Ende belohnt, was mich immer freut. In „House of Destiny“ stehen tiefergehende Dialoge, die Feindschaft zwischen den Aionen-Brüdern und die dystopisch düstere Stimmung im Vordergrund. Dies wurde aus meiner Perspektive gut dargestellt und ich habe mich selten gelangweilt, sondern im Gegenteil gerne mitgefiebert. Für mich auf jeden Fall ein gelungener zweiter Band.
Marah Woolf: House Of Destiny
Nova MD Verlag, November 2024
23,00 Euro, 528 Seiten, Hardcover
Diese Rezension wurde verfasst von Anna Kowal.