Larry Correia: Der Club der toten Monster

owenMein Name ist Owen Pitt. Eigentlich arbeitete ich als Buchhalter für das Finanzamt bis, ja bis mein Leben ein wenig interessanter wurde.

Ein Mitarbeitergespräch mit meinem Chef lief ein kleines Wenig aus dem Ruder, am Schluss stürzte eben jener Vorgesetzte in seiner Werwolfform aus dem Hochhaus und ich verlor, verständlicherweise, meinen Job.

Seitdem bin ich zweimal gestorben, durch die Zeit gereist, habe eine Invasion außerirdische Wesen verhindert und gegen so gut wie jedes schreckliche Wesen gekämpft, das die Hölle auf die Erde ausspeien konnte.

Tja, dass passiert einem, wenn man statt für das IRS für die Geheimorganisation Monster Hunters International aufläuft. Meine designierte Schwiegermutter ist eine böse Vampirin, mein Boss ein Werwolf und mein liebster Freund ein indisches Messer und meine Silbermunition.

Als sich dann eine Todessekte auf meine Fersen setzt, und mir ihre Zombies auf den Hals hetzt, ist Schluss mit lustig – zumal der Nekromant nichts weniger beabsichtigt, als die Erde in immerwährende Dunkelheit zu stürzen und sie den Alten auf dem Silbertablett zu überreichen. Da ist grobkörnige Munition angesagt und einmal mehr heißt es für mich und meine Kameraden hinein in den Kampf gegen finstere Götter, untote Wesen, Dämonen und unsere Nemesis, das Amt für Monsterkontrolle des Heimatschutzministeriums …

Fünf Bände umfasst die Saga um die Monsterkämpfer bislang, deren erste drei Romane der Autor zunächst im Eigenverlag publizierte, bevor einer der großen der Branche in den USA das Potential erkannte, und Correia einen Vertrag anbot – der Weg führte ihn und seinen Zyklus schnurstracks auf die New York Times Bestsellerliste.

Was aber zeichnet die Reihe, von der Lübbe zunächst die ersten drei Romane angekauft hat, aus?

Nun, den Leser erwartet ein Urban Fantasy Plot, der mit den gewohnten Wesen ausgestattet ist – Vampire, Werwesen, Dämonen und Untote treffen sich zum munteren Stelldichein – insoweit an dieser Front zumindest nichts wirklich Neues.

Dazu gesellen sich andere Dimensionen mit Wesenheiten, die an Lovecrafts alte Götter erinnern, also auch nicht unbedingt Neuland.

Nein, das Besondere der Bände liegt zum einen in der aberwitzigen, jeder Logik widersprechenden Achterbahnfahrt voller Action, die der Autor über uns ausschüttet und in der ungeheuren Rasanz, dem Tempo, das die Kämpfe auszeichnet.

Das liest sich ein wenig wie eine Mischung von Matt Reilly und Jim Butcher auf Speed, spottet jeder Wahrscheinlichkeit, nimmt es mit der internen Logik auch nicht so genau, ist aber unglaublich unterhaltsam und packend zu lesen. Der Leser wird förmlich in die Handlung hineingesaugt, folgt seinem Helden in die Kämpfe, die dieser, allen Widerständen und Wahrscheinlichkeiten zum Trotz, immer wieder für sich entscheidet.

Das hat Suchtcharakter, lässt einen die triste Realität vergessen und die Seiten rasend schnell umblättern, will man doch wissen, wie es weitergeht.

Larry Correia: Der Club der toten Monster .
Bastei Lübbe, Dezember 2015.
672 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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