Die vierzehnjährige Lina ist stark kurzsichtig und ohne ihre Kontaktlinsen sieht sie kaum mehr als ein Maulwurf. Aber ihre Monsterbrille zu tragen, wenn sie wieder einmal ihre Kontaktlinsen verloren hat, kommt für sie nicht in Frage.
Anlässlich einer der regelmäßigen Untersuchungen bei ihrem Augenarzt erfährt Lina, dass ihre Augen wieder schlechter geworden sind. Das allein ist schon schlimm genug, doch dann schicken ihre Eltern sie auch noch zusammen mit ihrem großen Bruder Luk in den Sommerferien zwei Wochen lang auf einen Campingplatz im Donautal. Wandern und Klettern, ätzender kann ein Sommerurlaub nicht sein.
Einziger Lichtblick ist ihre Freundin Emi, die sie auf den Campingplatz in der geisttötenden Provinz begleiten darf. Als auch noch der gutaussehende Simon auftaucht, sind die Ferien gerettet. Leider merkt Simon nicht sofort, dass Lina und er perfekt zusammenpassen und auch seine Freundin Pia ist einfach nicht abzuschütteln. Wie gut, dass der gleichaltrige Felix Lina ein wenig von ihrem Liebeskummer ablenken kann. Und geheimnisvolle SMS sorgen für zusätzliche Aufregung.
Kurzsichtigkeit und Durchblick, aufregendes Stadtleben und sterbenslangweilige Provinz, Liebe und Freundschaft – das sind die Zutaten, aus denen Judith Le Huray in ihrem dritten im Schenk-Verlag erschienenen Jugendroman eine unterhaltsame Erzählung mixt. Mit Verständnis für die Nöte pubertierender Mädchen und viel Sprachwitz schildert die Autorin ihre Geschichte um die Wirrungen der ersten Liebe und die Kapriolen, die die Gefühle verliebter Mädchen (und Jungen) schlagen können.
Fazit: Witziger und unterhaltsamer Jugendroman aus der gar nicht so verschnarchten Provinz.
Judith Le Huray: Verliebte Blindschleiche.
Schenk, Dezember 2012.
160 Seiten, Taschenbuch, 9,90 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Martina Sprenger.