Die Tochter des Präsidenten der USA wird von vermeintlichen Somalischen Piraten von ihrer gecharterten Yacht entführt. Alles sieht danach aus, dass es den Piraten um Lösegeld geht, eigentlich, noch Glück im Unglück. Doch dann wird ruchbar, dass die Piraten sich ihr Opfer ganz bewusst ausgesucht haben, dass sie wissen, dass sie die Präsidententochter und mit ihr den ungeborenen Enkel Präsident Gants in ihrer Gewalt haben.
Die Agenten der Sigma Force begeben sich nach Afrika, um zu retten, was zu retten ist, nicht ahnend, dass ihr alter Gegner, die Gilde, hinter der Entführung steckt. Schnell kommen die Agenten den Entführern auf die Spur.
Im fernen Washington, DC wollen der Präsident und seine Gattin live am Bildschirm miterleben, wie ihre Tochter befreit, der Albtraum ein Ende findet. Doch die Agenten finden bei ihrem Zugriff nur noch eine ermordete Leiche vor, vom Baby fehlt jegliche Spur.
Was der Gilde in Jahren nicht gelang, erreicht dieser fatal endende Einsatz – die Sigma Force wird vom Präsidenten aufgelöst.
Dabei ahnt Painter Crow, dass die Familie des Präsidenten mit der Gilde verbunden ist, doch beweisen kann er es nicht. Dazu würde er die ermordete Präsidententochter benötigen, doch diese ist Tod – oder vielleicht doch nicht?
Wie dies alles mit den neun Rittern, die vor langer Zeit die Tempelritter gründeten zusammenhängt, wie die Forschung um intelligente Kampfmaschinen und die Suche nach dem ewigen, körperlichem Leben hineinpasst, dürfen Sie selbst nachlesen – Hochspannung garantiert!
Lange Zeit blieb James Rollins mit seinen phantastisch angehauchten Thrillern ein wenig im Windschatten Matt Reillys. Zwar boten auch Rollins Romane Action pur, verband er alte Mythen und geschichtliche Rätsel geschickt mit einer in der Jetztzeit angesiedelten Verschwörungshandlung, doch so ganz konnte er den Australier nicht vom Thron stoßen.
Mit seinen Sigma-Force Titeln aber hat Rollins sich beiderseits des Atlantiks eine feste Fangemeinde erschrieben, die geradezu süchtig nach den Romanen um die Spezialeinheit sind.
Nachdem der letzte Titel ein ganz klein wenig enttäuschte, findet der Autor vorliegend zu alter Stärke zurück. Exotische Handlungsorte erwarten den Leser, furchtbar böse Gildemitglieder ziehen ihre Strippen und planen ihre Ränke, und unsere Helden geraten von einer lebensgefährlichen Situation in die Nächste. Dabei wissen insbesondere die Bühnen zu faszinieren – der Somalische Dschungel, in dem der Autor dann auch die Probleme, wie Kindersoldaten, Korruption und wirtschaftlich motivierte Anschläge einfließen lässt, oder Dubais künstlichen Palmeninseln dienen als exotische Schauplätze.
Wieder einmal scheinen die Gegner der Sigma Force alle Trümpfe in der Hand zu halten, ist die Existenz der Eliteeinheit massiv gefährdet. Dies alles führt dazu, dass das Tempo unglaublich hoch ist, die Dramatikkurve am Zenit klebt und wir gebannt die Seiten umschlagen.
Wie üblich hat Rollins seine Handlung auf aktuelle Forschungen aufgebaut, diese ein wenig in die Zukunft extrapoliert und mit seiner Verschwörungstheorie um die Gilde verbunden. Das ist bestes Thrillergarn, ebenso tempo- wie actionreich aufgezogen, nicht immer realistisch aber unterhaltsam – ein echter Pageturner, der bereits vor der vorliegenden Taschenbuchausgabe bei Weltbild als Hardcover erschien.
Und das Beste an der Serie – der Autor hat in den USA bereits 4 weitere Romane um die Sigma Force vorgelegt, für Nachschub ist also gesorgt.
James Rollins: Sigma Force 08: Mission Ewigkeit.
Blanvalet, Januar 2016.
608 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.