Iris Grädler: Meer des Schweigens

irisAn der Küste St. Magors werden ein verstümmelter Hund und eine männliche Leiche angespült. Detective Inspector Collins muss ermitteln. Für ihn und sein Team ist der Fall eine große Herausforderung, das Küstenstädtchen ist eigentlich ein friedlicher Ort.

Der Tote, stellt sich heraus, war ein schottischer Millionär, über den die Polizei beinahe nichts herausfinden kann. Bald entsteht der Verdacht, dass ein anderer Todesfall mit dem Mord an ihm in Verbindung stehen könnte: Anthony Polodny, Sohn polnischer Einwanderer, ist eines scheinbar natürlichen Todes gestorben. Seine Familiengeschichte und die Erzählung, wie sein Leben mit dem des Toten aus dem Meer verbunden ist, bilden den Kern des Romans. Dabei werden ganz unterschiedliche Charaktere entwickelt, unter anderem Polodnys Schwester Elisabeth.

Collins ist ein sensibler Ermittler, dessen Passion, die Bildhauerei, und seine Familie liebevoll beschrieben werden. Das Bild, das der Leser von ihm gewinnt, ist interessant und stimmig. Er und seine Überlegungen, seine Beziehung zu den Kollegen, sein Familienleben führen den Leser durch den Roman, abwechselnd mit Elisabeth Polodny, die aus Australien angereist ist, um ihren Bruder zu beerdigen.

Die Suche nach Aufklärung führt Detective Inspector Collin Brown schließlich auch in die Vergangenheit der Geschwister, er muss die Grenzen des malerischen Cornwall verlassen und in London ermitteln.

Schuld und Sühne sind die Themen des Romans, das Familiendrama der Polodnys lässt den Leser bis zur letzten Seite dieses Debutromans nicht zur Ruhe kommen.

Iris Grädler wurde 1963 in Halle geboren Sie veröffentlichte Gedichte und Kurzgeschichten und hat mehrere Anthologien herausgebracht. „Meer des Schweigens“ ist ihr erster Roman.

Iris Grädler: Meer des Schweigens.
Dumont, März 2015.
450 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.

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