Heinz Strunk: Kein Geld Kein Glück Kein Sprit

Mit „Kein Geld Kein Glück Kein Sprit“ liefert Heinz Strunk eine Sammlung von Kurzgeschichten, die seine unverwechselbare Handschrift tragen: scharf beobachtet, abgründig, makaber und zugleich von einer bitteren Komik durchzogen. Strunk entführt die Leserinnen und Leser in eine Welt, die auf den ersten Blick fremd und düster erscheint, aber in ihrer Überzeichnung stets einen Spiegel der eigenen Realität vorhält.

Seine Figuren sind oft Außenseiter, Verlierer oder Menschen in prekären Lebenssituationen, die sich mit mehr oder weniger skurrilen Mitteln durchs Leben schlagen. Dabei gelingt es Strunk meisterhaft, das Tragische mit dem Komischen zu verweben, sodass man beim Lesen gleichermaßen schmunzelt und nachdenklich wird.

​Da ist etwa eine Frau, die sich nur die Nase richten lassen möchte und an den falschen Schönheitschirurgen gerät, oder ein Mann, der nach seinem Tod mit einer spöttischen Grabinschrift verspottet wird. Auch im Luxusresort von Maspalomas eskaliert der Alltag, wenn Rentnerpaare in der Nebensaison am Fischbuffet in den Krieg ziehen. Daneben finden sich Berichte über seltsame Krankheiten, verstörende Nachbarschaftsdramen und zutiefst elende Familiengeschichten.

Die Themen reichen von existenziellen Ängsten über soziale Abgründe bis hin zu absurden Alltagssituationen, die oft grotesk überzeichnet sind, aber dennoch eine beklemmende Nähe zur Realität besitzen.

​Strunk gelingt es, Schmerz, Schauer und Humor zu vereinen. Seine Kurzgeschichten sind pointiert, oft schonungslos. Die Welt, die er zeichnet, wirkt düster und fremd – und ist doch mit unserer eigenen Wirklichkeit verbunden. Gerade diese Verbindung macht den Reiz aus: In der Überzeichnung und Ironie blitzt immer wieder eine tiefe Wahrheit über das Leben und seine Zumutungen auf.

Heinz Strunk: Kein Geld Kein Glück Kein Sprit
Rowohlt, Juli 2025
192 Seiten, gebundene Ausgabe, 23 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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