Erika Pluhar: Spät aber doch

Die Sängerin und Künstlerin Luisa trifft nach siebzig Jahren ihren Schwarm aus der Tanzschule wieder. Heinrich Schober ist immer noch ein attraktiver Mann, wenn auch geplagt von Herzproblemen. Er hat explizit nach Luisa gesucht, um Kontakt mit ihr aufzunehmen und zu klären, warum sie damals sang- und klanglos vor ihm davongelaufen ist. Beide waren doch verliebt ineinander. Als Heinrich aber eine erste gemeinsame Nacht arrangierte, flüchtete Luisa auf Nimmerwiedersehen. Ein Umstand, der Heinrich sein ganzes Leben lang begleitet. Er hat mehrere Kinder von verschiedenen Frauen, ist aber nie eine tragfähige Beziehung eingegangen. Jetzt, nach ihrem Wiedersehen, besucht er in regelmäßigen Abständen Luisa, die allein und unterstützt von einer Haushälterin ein prächtiges Haus bewohnt. Sie reden viel miteinander, rollen die alten Zeiten auf, analysieren, was damals passiert ist, plaudern über gegenwärtige Zustände und politische Ereignisse und immer wieder über das Altern. Letztendlich stellen sie „spät aber doch“ fest, dass sie einander lieben.

Zentrale Themen dieses Buches sind Liebe, Leidenschaft und das Altwerden. Kann man denn mit über achtzig noch miteinander ins Bett gehen? Woran findet man als alter Mensch im Leben Freude? Erika Pluhar stellt diese wichtigen Fragen und versucht, Antworten darauf zu finden. Allerdings gestalten sich die Dialoge zwischen Luisa und Heinrich/Heinz streckenweise ziemlich zäh. Etwas mehr Ereignisse und weniger Dialoge hätte diesem Buch gutgetan.

Erika Pluhar: Spät aber doch. Roman.
Residenz Verlag, Februar 2025
154 Seiten, Hardcover, 22,00€.

Diese Rezension wurde verfasst von Karina Luger.

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