Der britische Autor C.K. McDonnell und seine Frau Elaine Ofori haben mit ihrem gemeinsamen Roman „Ursula und das V-Team“ eine faszinierende und humorvolle Neuinterpretation einer alten Kölner Legende geschaffen. Die Geschichte um die Heilige Ursula, die im 4. oder 5. Jahrhundert mit einer Schar von Jungfrauen von Hunnen ermordet wurde, dient als spannende Grundlage für einen modernen Fantasy-Roman, der Tradition und Fantasy auf erfrischende Weise verbindet.
Handlung: Kampf gegen eine unheimliche Hunnen-Geisterhorde
Im Mittelpunkt des Romans steht der alle 18 Jahre wiederkehrende Angriff einer Hunnen-Geisterhorde auf Köln. Um die Stadt zu schützen, wird stets eine neue „Ursula“ berufen, die zusammen mit einem Team von Mädchen mit Superkräften – dem sogenannten V-Team – gegen die Bedrohung kämpft. Diese jungen Heldinnen werden bereits im Alter von zehn Jahren rekrutiert und über acht Jahre in einem Internat auf ihre Aufgabe vorbereitet.
Humorvoll, kreativ und voller Einfälle
Was „Ursula und das V-Team“ besonders auszeichnet, ist der unverkennbare Humor, der sich durch das gesamte Werk zieht. McDonnell und Ofori sprühen vor Kreativität und witzigen Einfällen, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten. Ähnlich wie bei Terry Pratchett reiht sich hier ein Gag an den nächsten – mal subtil, mal derb – und sorgt für eine lebendige und schräge Atmosphäre. Dieser Humor ist nicht jedermanns Sache, doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer originellen und äußerst amüsanten Lektüre belohnt.
Charaktere und Erzählstil
Die Figuren sind liebevoll gestaltet und besitzen individuelle Eigenheiten, die sie lebendig und sympathisch machen. Besonders die jungen Heldinnen des V-Teams wachsen dem Leser ans Herz, nicht zuletzt wegen ihrer Superkräfte und der Herausforderungen, die sie meistern müssen. Der Erzählstil ist locker, flüssig und mit einer Portion Ironie gewürzt, was das Lesen zu einem echten Vergnügen macht.
Fazit: Ein unterhaltsamer Mix aus Legende, Fantasy und Humor
„Ursula und das V-Team“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der eine alte Sage auf moderne und humorvolle Weise neu erzählt. Mit viel Witz, Kreativität und einer Prise Absurdität bietet das Buch eine spannende Geschichte, die Fans von Fantasy und skurrilem Humor gleichermaßen begeistern wird. Wer sich auf diesen schrillen Mix einlässt, erlebt eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre, die lange im Gedächtnis bleibt.
Empfehlung: Für Leserinnen und Leser, die Spaß an fantasievollen Geschichten mit einem Augenzwinkern haben und gerne in ungewöhnliche Welten eintauchen, ist „Ursula und das V-Team“ zu empfehlen. Ein literarisches Abenteuer, das Kölns Legenden in neuem Glanz erstrahlen lässt.
C.K. McDonnell/Elaine Ofori: Ursula und das V-Team
übersetzt von André Mumot
Eichborn, Mai 2025
496 Seiten, Taschenbuch, 18 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.