Vergnügungsparkbetreiber streiten um die Vorherrschaft – merkwürdig absurde Geschichte aus Finnland
Henri Koskinen, seines Zeichens ehemaliger Versicherungsmathematiker, leitet den ehemals seinem Bruder gehörenden Vergnügungspark „DeinMeinFun“. Doch seit kurzem macht ihm der neu eröffnete Park „Purzelbaumwelt“ am anderen Ende der Stadt schärfste Konkurrenz. Bietet man dort doch freien Eintritt, kostenlose Mahlzeiten und vieles mehr, um die Besucher anzulocken.
Henri ist empört und verzweifelt, denn sein Park steht dadurch vor der Pleite, es kommen keine Besucher mehr. Aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit fällt es ihm leicht, zu errechnen, dass die „Purzelbaumwelt“ sich das doch eigentlich nicht leisten kann und über kurz oder lang mit diesem Methoden zugrunde gehen müsste. Er versucht sogar, die dortigen Betreiber davon zu überzeugen, doch die lassen nicht mit sich reden. Es folgt ein nächtlicher Einbruch Henris in die Büros der Konkurrenz, um die finanzielle Lage herauszufinden. Dabei allerdings stolpert Henri über eine Leiche.
Ab jetzt wird es absurd, denn sowohl die leitenden Mitarbeiter der „Purzelbaumwelt“ wie auch die ermittelnden Polizisten haben Henri nun fest im Blick. Er hingegen gerät immer mehr in die Bredouille, vor allem auch in seinem Privatleben. Ist er doch erst vor kurzem bei Laura Helanto und ihrer kleinen Tochter eingezogen, muss also das Zusammenleben noch sehr üben. Von seinen Problemen erzählt er ihr nichts, was zu noch mehr Verwicklungen führt.
Leider konnte ich mit dem Humor, der dem Buch nachgesagt wird, nicht viel anfangen. Mir war beim Lesen selten bis gar nicht zum Lachen zumute, die Handlung war einfach zu absurd, oft zu unlogisch und unrealistisch. Zwar waren die Figuren, vor allem Henris Mitarbeiter, sehr gut ausgearbeitet, jeder und jede hatte seine Absonderlichkeiten und war dadurch sehr einprägsam. Aber jeder Witz verpuffte bevor er zünden konnte. Viele Szenen waren witzig, ohne Frage, so besonders die irrwitzigen Gespräche mit den Vätern aus der Schule von Lauras Tochter, aber ständige Wiederholungen verdarben den Humor dann leider wieder.
Dieser Roman hat mich nicht erreicht. Oder der Humor der Finnen ist einfach zu besonders.
Antti Tuomainen – Die Biber-Methode
aus dem Finnischen von Nina Katariina Wagner und Jan Costin Wagner
Rowohlt Hundert Augen, August 2023
Klappenbroschur, 287 Seiten, 20,00 €
Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.