Aurora Pine musste schon früh lernen was Schmerz bedeutet. Aus ihrem Dorf vertrieben, lebte sie mit ihrer Mutter im Wald, welche ermordet wurde, noch bevor sie ihrer Tochter die vererbte Liedmagie beibringen konnte. Das junge Mädchen musste tagein, tagaus um ihr Überleben kämpfen, bis sie ihren Platz bei den sanften Schwestern fand, einem Orden, der es sich zur Aufgabe machte, den Kranken zu helfen. Doch auch hier schien sie in keines der vier Häuser zu passen. Schon wieder sah Aurora sich kurz davor, ihr neu gewonnenes zu Hause zu verlieren. Doch dann offenbarte sich ihr das fünfte Haus, das Haus Mortem, und die Dinge nahmen ihren Lauf…
Die Todsängerin von Alexander Paul erzählt die herzzerreißende Geschichte der jungen Aurora und hat mir gut gefallen. Anfangs sind die häufigen Perspektivwechsel zwischen Aurora, Prinz Alden und dem Sölder Bemet ein wenig überfordernd, doch je mehr die Handlungen dieser nur allzu unterschiedlichen Menschen zusammenlaufen, desto verständlicher wird alles.
Mir persönlich hat besonders das Söldnervolk gefallen, da es durch die Totems seinen ganz eigenen Charme bekam und somit nicht dem üblichen Klischee folgt. Die sanften Schwestern standen dem jedoch in nichts nach und haben mich ebenso beeindruckt.
Was mir hingegen weniger gut gefallen hat, waren jene Szenen, welche in meinen Augen eher als Lückenfüller dienen. Man hätte sie genauso gut komplett weglassen können und es hätte weder Fragen gegeben, noch wäre es irgendwie negativ aufgefallen.
Auroras Geschichte hat mich berührt und ich konnte auf jeder Seite mit ihr mitfiebern. Durch die packende Erzählung bekommt der Leser regelrecht das Gefühl dabei zu sein und ihr bei ihrem Lebensweg beizustehen. Mir persönlich gefiel dieses Buch dadurch recht gut, weshalb ich es an dieser Stelle empfehlen möchte. Besonders der Plot Twist gegen Ende war unvorhersehbar und äußerst gelungen!
Alexander Paul: Die Todsängerin.
Bastei Lübbe, November 2021.
384 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Zoé Höh.