
Die meisten von uns kennen keine Mutter, die offen ausspricht, dass sie die Mutterschaft bereut. Manchmal sagen Mütter zwar, dass sie die Freiheiten vermissen, doch darauf folgt dann sofort ein: „Aber ich würde mich trotzdem wieder so entscheiden“. Es gibt sie aber: Frauen, die sich nicht mit der Mutterrolle identifizieren können. Frauen, die diese Entscheidung bereuen. Frauen, die unter der Mutterschaft leiden. Dieses Gefühl ist gesellschaftlich jedoch so stark tabuisiert und stigmatisiert, dass es selbst in feministischer Literatur nur selten thematisiert wird.
Um diesem Tabu entgegenzuwirken, hat die Soziologin Orna Donath Forschungsarbeiten durchgeführt, in denen sie anonymisierte Interviews mit Müttern geführt hat, die lieber keine Mütter wären. Über die individuellen Erfahrungen dieser berichtet sie in dem Sachbuch „#regretting motherhood. Wie Frauen mit einem unerlaubten Gefühl leben“. Heranwachsende Personen, die noch nicht wissen, ob sie ein Kind haben wollen, sollten dieses Buch unbedingt lesen, um eine andere Sichtweise auf diese Thematik kennenzulernen. Für Mütter, die insgeheim nicht glücklich mit dieser Rolle sind, kann dieses Buch darüberhinaus einen wertfreien Raum schaffen, in dem sie endlich unter Gleichgesinnten sind.
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