Der Sommer braucht seine eigene Lektüre! Und weil dies so ist, halte ich das Erscheinungsdatum von Kommissar Dupins achten Fall für bewusst und geschickt gewählt. Aber in diesem Band ist es nicht das Erscheinungsdatum allein, das Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Protagonist Dupin darf in Concarneau, quasi vor seiner eigenen Haustür, ermitteln. Und hier schlägt auch das Herz des Autors. Jean-Luc Bannalec macht aus seiner Vorliebe für die Südbretagne kein Geheimnis. Sein Kommissar darf, neben seiner Ermittlungstätigkeit, hemmungslos schwärmen für bretonische Landschaften, Strände, Orte und Produkte, von seinen kulinarischen Vorlieben ganz zu schweigen. Ganz selbstverständlich wird das „Amiral“, Dupins Stammrestaurant, zum Besprechungsort für das Ermittlerteam, in das zwei neue Polizistinnen eingeführt werden. Stellenweise erweckt der Autor den Eindruck, als wolle er dem Ort der Handlung, Concarneau mit seinen Häfen, mit seiner Altstadt, Galerien, Restaurants und Traditionen eine besondere Würdigung zuteilwerden lassen. Immer wieder hat der Lesende das Gefühl: „Ich muss da mal hin.“ Ein gewollter Nebeneffekt zum Krimiplott? Warum nicht!
Eine alte Geschichte holt die Gegenwart ein. Es braucht seine Zeit, bis der Kommissar begreift, dass der Krimi „Gelber Hund“ von Georges Simeon, der 1031 veröffentlicht wurde und in Concarneau spielt, mit seinen aktuellen Morden zu tun hat. Weiterlesen