Eva-Maria Altemöller: Herzblut: Eine Liebeserklärung an den kleinen Laden

Nach ‚Der Club der Idealisten‘ ist mit ‚Herzblut‘ im September ein neues Buch von Eva-Maria Altemöller bei Sanssouci erschienen. Geziert wird es von einem hübschen Coverbild, das eine Frau vor dem Schaufenster eines Hutladens zeigt. Es liest sich sehr angenehm, da die Sprache, der sich die Autorin bedient in so einem netten Plauderton daherkommt, dass man beim Lesen fast das Gefühl hat, Frau Altemöller würde einem alles persönlich erzählen.

Wie der Untertitel bereits aussagt, geht es um die kleinen Läden. So erfährt man vieles von den zahlreichen schönen und einzigartigen Geschäften, die es in Lindau gibt. Dort, am Bodensee, lebt und arbeitet die Autorin selbst und kennt sich dementsprechend gut aus. Und so erzählt, nein schwärmt sie, etwa von dem Spielzeugladen, in dem man noch Dampfmaschinen und Kaleidoskope kaufen kann, von den wunderschönen Buchhandlungen, den Papier- und Schreibwarenläden und dem großartigen Hutgeschäft, das eine ganz besondere Auswahl bietet.

Ein Lobgesang auf die noch von Inhabern betriebenen und mit Herzblut geführten Läden. Und auch ein wenig ein Stadtführer für Lindau, da man doch den einen oder anderen Insidertipp erhält. In ihrer leichten und eingängigen Sprache vermittelt Frau Altemöller wunderbar ihre Begeisterung über das, was solche noch mit Enthusiasmus und Ideen betriebenen Geschäfte von den großen Ketten und dem Internethandel abhebt. Weiterlesen

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Petra Ivanov: Alte Feinde

Echten Krimifans ist Petra Ivanov vermutlich ohnehin ein Begriff. Für alle, die die Autorin noch nicht kennen sollten, empfiehlt es sich, einen Blick in ihr neuestes Buch zu werfen: ‚Alte Feinde‘. In seinem bereits achten Fall ist das Ermittlerduo Regina Flint und Bruno Cavalli diesmal in den USA unterwegs.

Worum geht es genau? Der Ermittler Bruno Cavalli ist bereits seit einigen Monaten Undercover in den USA. Er ist dort auf der Suche nach einem Blasrohrmörder. Allerdings handelt es sich dabei um keine normale Verbrecherjagd. Denn Cavalli muss erkennen, dass sowohl er als auch seine Familie in Fokus des Mörders zu stehen scheinen. Sowohl seine indianische Mutter und Großmutter, als auch seine in der Schweiz lebende Partnerin Regina und ihre gemeinsame Tochter Lily schweben in Lebensgefahr.

Von all dem ahnt Regina Flint nichts. Sie ist in ihrer Funktion als Staatsanwältin selbst mit einem Fall befasst, bei dem ein Mann in Zürich mit einem alten Revolver ermordet wurde. Als sich jedoch herausstellt, dass es sich um eine Waffe aus dem amerikanischen Bürgerkrieg handelt und der Ermordete ein Nachfahre von Henry Wirtz, einer zwiespältigen Figur dieses Krieges, war, scheint immer darauf hinzudeuten, dass die Lösung auch dieses Mordfalls in den USA zu suchen ist. Weiterlesen

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Volker Klüpfel & Michael Kobr: Kluftinger

Kommissar Kluftinger löst seinen 10. Fall. Diesmal sieht es ganz so aus, als wäre er selbst das Opfer. Ein Grab mit seinem Namen und eine Todesanzeige deuten stark darauf hin, dass jemand es auf Kluftinger selbst abgesehen hat. Weitere Drohungen bestätigen das und der Kommissar macht sich auf die Suche, die ihn in seine eigene Vergangenheit führt.

Das ist definitiv eine interessante Idee, die sich deutlich vom Handlungsverlauf der bisher erschienen Bände abhebt. Genau das war wohl auch der Gedanke des Autorenduos Klüpfel und Kober, die zum Jubiläum des 10. Bandes etwas Besonderes bieten wollten. Das ist ihnen sicherlich gelungen. Ob es freilich den eingefleischten Klufti-Fans zusagt, erscheint mir fraglich. Während der etwas kauzige Kommissar sich bisher in relativ klar strukturierten Kriminalfällen auf die Jagd nach Verbrechern begab und diese dann auch regelmäßig zur Strecke brachte, sieht es im neuen Roman anders aus. Hier wird die Handlung von zahlreichen Rückblenden unterbrochen und es gibt ein offenes Ende. Man lernt dabei Kluftinger (und sogar seinen Vornamen) zwar näher kennen, dem Erzählfluss tut das allerdings nicht gut und schmälert insgesamt das Lesevergnügen. Weiterlesen

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Ingrid Freimuth: Lehrer über dem Limit

Ingrid Freimuth arbeitete lange als Lehrerin und unterrichtete an verschiedenen Schulen. Sie gab Schülerinnen und Schülern in der sozialpädagogischen Lernhilfe Einzelunterricht und war darüber hinaus auch in der Lehrerfortbildung tätig. Ein Frau also, die über reiche Erfahrungen aus dem Lehralltag verfügt.

In ihrem Buch berichtet sie davon. Und es ist ein sehr glaubhafter und auch sehr mutiger Bericht. Denn Frau Freimuth prangert schonungslos die Mängel an, die den Unterricht an unseren Schulen erschweren und bisweilen nahezu unmöglich machen.

Ein Hauptthema dabei ist die aktuell in vielen Medien diskutierte Problematik der Integration der vielen nach Deutschland kommenden Flüchtlinge. Frau Freimuth zeigt an zahlreichen Beispielen aus ihrem Lehreralltag, welche Probleme alleine schon die zum Teil immensen kulturellen Unterschiede verursachen, die zwischen den in Deutschland aufgewachsenen Kindern und Jugendlichen und den aus oft stark patriarchalisch geprägten Kulturen stammenden Migranten bestehen. Weiterlesen

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François Lelord: Hector und die Kunst der Zuversicht

Mit Hector hat der französische Autor François Lelord vor einigen Jahren eine Figur erschaffen, die sich in bisher sieben Bänden mit den Fragen des Lebens auseinandergesetzt hat. Nun ist mit ‚Hector und die Kunst der Zuversicht‘ ein weiterer Band der Reihe erschienen. Nachdem Hector sich bereits auf die Suche nach dem Glück begeben und sich mit der Zeit und der Liebe beschäftigt hatte, befasst er sich diesmal mit dem Thema Optimismus.

Leider läuft es in seinem Leben nicht ganz so, wie er es gerne hätte. Während er mit seiner Arbeit als Psychiater noch einigermaßen zurechtkommt, kriselt es privat: seine Frau Clara zweifelt an ihrer Ehe. Hector merkt, dass er etwas tun muss. Aber was? Zum Glück hat er von seinen Reisen her zahlreiche Bekannte, von denen er sich Ratschläge erhofft. So macht Hector sich auf den Weg nach Asien und Amerika. Auf seiner Reise lernt er, dass man das Leben immer durch unterschiedliche Brillen betrachtet. Weiterlesen

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Bas Kast: Der Ernährungskompass

Das neue Buch des Wissenschaftsjournalisten und Autors Bas Kast hat sich in den Bestsellerlisten schnell einen der vorderen Plätze erobert. Völlig zu Recht, wie ich meine, denn es behandelt ein für uns alle äußerst wichtiges, aber leider nur zu oft vernachlässigtes Thema: die Ernährung und ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Auch dem studierten Psychologen und Biologen war es lange Zeit nicht wirklich wichtig, was er aß. Eines Tages jedoch bekam er aus heiterem Himmel gesundheitliche Probleme, die ihn nachdenklich machten. Er begann sich zu fragen, ob eine gesündere Ernährung ihm wohl helfen würde. Und wenn ja, wie diese genau aussehen müsste. Welche Nahrungsmittel sind wirklich gesund? Welche ungesund? Ist es beispielsweise sinnvoll, vegan zu essen oder sollte man die Paläoernährung vorziehen?

Kast stellte schnell fest, dass er nicht der Erste war, der solche Fragen stellte. Allerdings fand er auch eine schier unüberschaubare Anzahl an sich oftmals widersprechenden Antworten in Form von Studien, Ratgebern oder sonstigen Ernährungsratschlägen. Um Ordnung in dieses Chaos zu bringen, machte er sich daran, alles was er fand, zu sammeln, zu sichten und auszuwerten. Weiterlesen

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Stefano Mancuso: Pflanzenrevolution

„Pflanzenrevolution“ ist das jüngste Buch des Biologen und Pflanzenforschers Stefano Mancuso. Mancuso hat sich in den letzten Jahren unter anderem mit seinem Werk „Die Intelligenz der Pflanzen“ auch in Deutschland einen Namen gemacht. Er ist Professor an der Universität Florenz und leitet dort das Laboratorio Internazionale di Neurobiologia Vegetale.

Zum Buch: Ist uns Menschen eigentlich klar, welche Bedeutung Pflanzen für uns haben? Den Meisten ist das vermutlich gar nicht bewusst. Blumen, Bäume und Sträucher werden doch oft genug nur als leblose Gebilde in unserer Umwelt wahrgenommen. Dabei könnten wir ohne den Sauerstoff, den sie produzieren, nicht atmen. Unsere Autos könnten ohne das Öl nicht fahren, das vor Millionen von Jahren als Sonnenenergie von Pflanzen gespeichert wurde und uns nun als fossiler Brennstoff zur Verfügung steht. Mit Kohle und Gas verhält es sich ebenso. Die Aufzählung ließe sich mit Holz als einem der noch immer wichtigsten Baumaterialien oder den pflanzlichen Bestandteilen vieler Medikamente fast beliebig fortsetzen. Weiterlesen

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Barbara Ehrenreich: Wollen wir ewig leben?

Ist unser Immunsystem wirklich nur zu unserem Schutz da? Oder ist es vielleicht ein egoistisches System, das sich im Zweifelsfall auch gegen uns wenden kann? Neuere Forschungsergebnisse kommen laut Barbara Ehrenreich zu genau diesem Ergebnis. Demnach operieren Makrophagen, auch bekannt als Fresszellen, durchaus eigensinnig und können zum Beispiel das Wachstum von Krebszellen fördern, statt es zu unterdrücken.

Eine für Barbara Ehrenreich folgenschwere Erkenntnis. Besagt diese doch nichts weniger, als dass unser Körper kein harmonisches System ist, in dem alle Teile an dessen Erhaltung arbeiten, sondern vielmehr ein Konglomerat aus egozentrischen Lebensformen, die ihren eigenen Vorteil suchen. Auch wenn dieser mittel- bis langfristig mit dem Tod ihres Wirtsorganismus und daher auch mit ihrem eigenen einhergeht.

Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, das Immunsystem zu stärken? Gerade dann, wenn eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, scheint das genau die falsche Maßnahme zu sein. Weiterlesen

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Neil deGrasse Tyson: Das Universum für Eilige

Erinnern Sie sich eventuell an die Fernsehserie ‚Unser Kosmos‘, die in den achtziger Jahren ein regelrechter Straßenfeger war? Damals führte der Astrophysiker Carl Sagan die Zuschauer in mehreren Folgen in die Geheimnisse des Universums, unseres Sonnensystems und des Lebens auf unserer Erde ein. Er tat dies auf eine so bemerkenswerte und anschauliche Art und Weise, dass die Serie zu einem großen Erfolg wurde.

Seither ist viel Zeit vergangen, es gibt neue Erkenntnisse und natürlich ohnehin so viel Wissenswertes über das Universum zu vermitteln, das in den zwölf Folgen damals nicht angesprochen werden konnte. Daher fassten die Macher der auch in den USA sehr erfolgreichen Serie 2014 den Entschluss zu einer Fortsetzung.

Moderator sollte ein ebenso renommierter Wissenschaftler werden, wie es der mittlerweile leider verstorbenen Carl Sagan gewesen war. Vor allem aber auch jemand, der in der Lage war, die zum Teil sehr komplexen Sachverhalte anschaulich und verständlich zu vermitteln. Die Wahl fiel auf Neil deGrasse Tyson, der diese Aufgabe mit Bravour erfüllte. Weiterlesen

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Joshua Cohen: Buch der Zahlen

Am Tag der Anschläge auf das World-Trade-Center in New York bricht auch für den erfolglosen Autor Joshua Cohen die Welt zusammen: sein neues Buch scheitert und seine Frau verlässt ihn. Auch sonst entwickelt sich sein Leben recht aussichtslos, bis er den Auftrag erhält, die Memoiren seines Namensvetters zu schreiben: die des schwerreichen Internetmoguls Joshua Cohen.

Die beiden reisen gemeinsam um die Welt und führen lange Gespräche. Dabei erfährt der gescheiterte Autor, wie es möglich war, dass aus einem einfachen Studenten der Mann wurde, der mit seinen Suchalgorithmen das Internet revolutionierte und es zum Milliardär brachte.

Joshua Cohen ist ein junger amerikanischer Autor, dessen ‚Buch der Zahlen‘ nun auch auf Deutsch erschienen ist. Auch wenn der kurze Anriss der Handlung möglicherweise nach einer eher simplen Story klingen mag, so steckt in Cohens Buch doch wesentlich mehr. Weiterlesen

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