Elisa Sordi, eine junge Angestellte des Vatikan, verschwindet während des Endspiels Italien gegen Deutschland in der WM 1982. Der junge, draufgängerische Polizeikommissar Michele Balistreri, der lieber das Endspiel sehen und mit seinen Freunden feiern möchte, nimmt das Verschwinden der jungen Frau auf die leichte Schulter und lässt die Ermittlungen schleifen.
Wochen später wird die Leiche Elisa Sordis aus dem Tiber geborgen, übersät mit Schnittwunden und Verbrennungen von Zigaretten. Einen Täter findet Kommissar Balistreri schnell in dem durch eine Hasenscharte und einen Blutschwamm entstellten Manfredi, der Sohn des wohlhabenden und einflussreichen Conte de Tommaso dei Banchi di Aglieno. Doch die Zeugenaussage der Pförtnerin von Tommasos Grundstück verschafft Manfredi ein Alibi und der Fall muss ungelöst zu den Akten gelegt werden.
Vierundzwanzig Jahre später wird Rom von einer Serie grausamer Frauenmorde heimgesucht. Kommissar Balistieri, mittlerweile physisch und psychisch am Ende, erhält von Antonio Pasquali, dem obersten Koordinator der Polizeipräsidenten, die Anweisung, so schnell wie möglich einen der Öffentlichkeit genehmen Täter zu präsentieren. Doch Balistreri, zwar desillusioniert und seiner Ideale b beraubt, hat seine Unbestechlichkeit und Kompromisslosigkeit dennoch nicht verloren.
Mit seinen engsten Mitarbeitern macht er sich auf die Suche nach den Strippenziehern dieser Morde und findet Spuren, die auf den Mord an Elisa Sordi im Jahr 1982 hinweisen. Das bringt ihn und sein Team in höchste Gefahr.
Roberto Costantinis Debüt „Du bist das Böse“ ist der erste Roman einer Trilogie um den römischen Polizeikommissar Michele Balistreri. Der Thriller sprang sofort nach Erscheinen auf die Bestsellerlisten und erhielt von Publikum und Medien viel Lob.
Costantini hat sich in seinem Thrillerdebüt viel vorgenommen. Der überambitionierte Plot wirft Machenschaften des Vatikan, Verstrickungen der Politik mit dem organisierten Verbrechen, korrupte Politiker, Rassismus der italienischen Bevölkerung, Probleme mit Zuwanderern und noch einiges mehr in einen Topf und quirlt alles zu einem zähen Brei zusammen. Etwa in der Mitte des Romans verlor ich den Überblick über die Personen und die verwickelten Handlungsstränge. Am Ende wird zwar der erste Mord an Elisa Sordi lückenlos aufgeklärt, doch bei den Mordfällen, die vierundzwanzig Jahre später geschehen sind, bleiben viele Einzelheiten unklar und die Motive des Täters sind kaum nachvollziehbar.
Fazit: Weniger wäre mehr gewesen.
Roberto Costantini: Du bist das Böse.
C. Bertelsmann, August 2012.
576 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Martina Sprenger.