Das Wasser ist Nicolas Element. Eher durch Zufall hat sie entdeckt, dass sie eine fabelhafte Schwimmerin ist und seitdem nimmt sie an den Wettbewerben in ihrer Stadt teil. Und dass, obwohl ihr Vater panische Angst vor Wasser hat! Diesen Sommer ist er geradezu besessen davon, dass im Wasser Gefahren lauern und versucht alles, um seine Tochter vom Wasser fernzuhalten. Doch Nicola wird er nicht aufhalten. Sie will schwimmen, auch als ein Mädchen aus ihrem Schwimmteam verunglückt und später sogar stirbt. Erst nach und nach entdeckt sie ein dunkles Geheimnis.
Rachel Ward kennt man von ihrer bekannten „Numbers“-Serie, in der sie einen spannenden, stets flotten Plot entworfen hat, der viele Leserinnen und Leser auf ihre Seite brachte. Ihr neuer Roman hat ebenfalls übernatürliche Elemente. Er ist im Jahr 2030 angesiedelt, bräuchte diesen Zukunftsausflug allerdings nicht. Es ist nicht so, dass in Nicolas Welt Roboter existieren oder man ein Smartphone der allerallerneusten Generation hat. Nicola lebt in einer Welt wie du und ich und man spürt die Zukunft nicht. Es wird weiterhin mit Wasser gekocht und da ist auch schon das Problem.
Die junge Protagonistin begehrt gegen ihre Eltern auf und möchte etwas über deren und ihre eigene Vergangenheit wissen. Als sie glaubt, adoptiert zu sein, stellt sie ihr ganzes Leben in Frage. Doch das Geheimnis sitzt noch viel tiefer und hat mehr mit ihr zu tun als sie anfangs glaubt. Sie muss sich den Rätseln nicht allein stellen, denn der Nachbarsjunge Milton, der sich gut mit Internet und Co. auskennt, steht ihr zur Seite. Die Geschichte entwickelt sich rasch, bleibt aber im Vergleich zu den anderen Romanen der Autorin eher blass.
Kann man lesen, muss man aber wirklich nicht. Eine vergleichsweise langweilige Geschichte, bei der noch nicht mal die Auflösung des Geheimnisses sonderlich von den Socken haut.
Rachel Ward: Schwimm schneller als der Tod.
Chicken House, Juli 2015.
352 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.