Das Cover des Buches zeigt einen liebevoll gedeckten Tisch, mit bunten Blumen in gläsernen Vasen. Das Ganze ist in Pastelltönen gehalten. Es handelt sich sich bei dem vorliegenden Werk jedoch nicht, wie man vielleicht vermuten möchte, um einen seichten, romantischen Liebesroman, sondern vielmehr um ein Sachbuch, genauer „Eine wahre Geschichte über neun Frauen, die beschlossen, die Beziehung zu ihren Müttern zu verbessern.
Herausgegeben wurde das Buch von Róisín Ingle – Redakteurin und Kolumnistin bei der Irish Times – und Natasha Fennell – leitende Kommunikationsberaterin einer Werbeagentur. Die Idee dafür kam Fennell, als ihre Mutter schwer an Lupus erkrankte. Plötzlich keimte in ihr die Frage auf, was wohl wäre, wenn ihre Mutter nicht mehr am Leben sei. Sie malte sich aus, was sie noch alles mit ihr unternehmen wollte, bevor es zu spät ist. Gemeinsam mit sieben weiteren Mitstreiterinnen gründen die beiden Frauen den „Club der Töchter“ um sich über ihre Erfahrungen mit ihren Müttern auszutauschen und sich gegenseitig zu helfen, das Verhältnis zu diesen zu verbessern. Jede Tochter erzählt in ihrem eigenen Kapitel von ihrer ganz persönlichen Geschichte – da gibt es zum Beispiel die Tochter der Narzisstin, die der Depressiven oder auch die Tochter, die einfach nur Angst hat, zu sehr wie ihre eigenen Mutter zu werden. Jede von ihnen erhält am Ende eine Hausaufgabe, die in einem Brief an ihre Mutter endet. Am Ende des Buches sind außerdem zehn Dinge aufgelistet, die man mit seiner Mutter vor deren Tod tun sollte.
Das Buch ist in dem Sinne kein herkömmlicher Ratgeber, aber die geschilderten Erfahrungen der Teilnehmerinnen bewirken, dass man sein eigenes Mutter-Tochter-Verhältnis reflektiert. Darüber hinaus bieten sie Ansätze, dies zu verbessern oder zumindest zu überdenken, was ja auch schon ein großer Schritt sein kann. Und wer weiß, vielleicht gründet ja die ein oder andere Leserin aufgrund der Lektüre selbst einen „Club der Töchter“…
Natasha Fennell & Róisín Ingle: Club der Töchter.
Kiepenheuer & Witsch, März 2016.
240 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.