weihnachtlich – cosy – herzerwärmend
Die wunderbaren Schafe der Amelie und der Tote im Englischen Garten
Ein veganer Weihnachtsmarkt im Englischen Garten mit Stall, Krippe und echten Schafen. Für Künstlerin Amelie, die eigentlich ein Wollgeschäft in München betreibt und mit ihrem Rauhaardackel Josef den Advent ganz allein in einem Schäferwagen wohnt, um ihre Schafherde im Englischen Garten nicht allein zulassen, endet das vorweihnachtliche Idyll abrupt, als ausgerechnet der Markt zum Tatort wird. Natürlich fällt der erste Verdacht auf eine Gruppe von Veganern. Doch diese Lösung scheint Amelie viel zu einfach zu sein.
„Niemand sucht sich das Böse aus. Es kommt von allein.“ S. 19
Die wunderbaren Schafe der Amelie und der Tote im Englischen Garten ist ein bezaubernder und unterhaltsamer Cosy-Krimi mit einer gehörigen Portion Münchner Flair. Dabei kommt er ganz ohne das Klischee vom trotteligen Kommissar aus und bietet den Lesern einen zusätzlichen Lerneffekt. Denn die Fähigkeit von Schafen, sich Gesichter zu merken und auf Fotos wiederzuerkennen, wird tatsächlich bereits in Studien erforscht.
Mühelos gelingt es der Autorin, mich in das vorweihnachtliche München zu entführen. Jeder Seite merkt man die Liebe zu dieser Stadt an. Ich fühle mich wohl mit Amelie, ihren Schafen und ihrem Dackel und trotz handfestem Mord komme ich glänzend in Weihnachtsstimmung. Auch wenn ich wissen will, wer der Täter ist, so wünsche ich mir gleichzeitig, diese Geschichte würde nicht enden. Christine Rechls Sprache ist besonders und dabei angenehm zu lesen. Gerade die Dialoge wirken mühelos und wie aus dem Leben gegriffen. Das Buch liegt gut in der Hand und das Cover ist sympathisch gestaltet.
Egal ob für sich selbst oder als Geschenk, Fans von Cosy-Crime machen mit diesem Krimi nichts falsch.
Ein Buch wie ein warmer Kakao an einem frostigen Wintertag.
Christine Rechl: Die wunderbaren Schafe der Amelie und der Tote im Englischen Garten.
Gmeiner, Oktober 2025.
279 Seiten, Taschenbuch, 14 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Antje Lehnert.
