South Dakota, 1823: Der Trapper Hugh Glass hat sich der Rocky Mountain Fur Company angeschlossen und lagert mit ihnen unweit des Grand River. Bei der Jagd wird er von einem Grizzlybären angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Seine Kameraden versuchen anfangs noch, ihn auf einer Trage mit sich zu nehmen, doch so ist ihr Vorankommen mühsam. Glass‘ Lage scheint aussichtslos und alle rechnen damit, dass er am nächsten oder übernächsten Tag sterben wird. Deshalb wird er mit zwei Kameraden zurückgelassen, die ihm ein ordentliches Begräbnis geben und dann zur Gruppe aufschließen sollen. Doch Fitzgerald und Bridger verraten Glass und er schwört im Todeskampf Rache.
Dieser Roman ist großartig angelegt! Ohne dass der Autor bei den Figuren viel ins Detail geht und epische Charakterisierungen angelegt, fesselt die Geschichte ungemein. Sie besteht unter anderem aus lebendigen Schilderungen des Lebens im Wilden Westen. Vor diesem Roman hat der Autor bereits zwei historische Sachbücher geschrieben und man spürt mit jeder Zeile, dass er weiß, wovon er schreibt. Kein Wunder also, dass „Der Totgeglaubte“ mit Leonardo DiCaprio verfilmt wurde und im Januar 2016 in die deutschen Kinos kommen soll!
Bei dieser Geschichte hat man immer das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein. Meistens folgt man Glass‘, der sich zunehmend erholt und auf Knien fortbewegt. Mit kleineren Fängen in Fallen schafft er es, wieder zu Kräften zu kommen. Er gibt die Hoffnung niemals auf und sein eiserner Wille lässt ihn stets weiterleben. Am Rande tauchen andere Figuren auf, wie etwa die beiden Männer, die bei ihm bleiben sollten, bis er gestorben ist. Zum Schluss des Romans geht der Autor auf die Historizität seines Romans ein. Hugh Glass und die Grundgeschichte hat es wirklich gegeben, manches jedoch ist der Dramatik eines belletristischen Werkes geschuldet. Das tut dem Lesespaß allerdings keinen Abbruch.
Ein wirklich toller, lesenswerter Roman mit einer unheimlich fesselnden Geschichte.
Michael Punke: Der Totgeglaubte: Eine wahre Geschichte.
Malik, August 2015.
320 Seiten, Gebunde Ausgabe, 20,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.