Auch der zweite Audrey-Rose-Roman von Kerri Maniscalco besticht durch seine atmosphärische Dichte. Nach ihrem Treffen mit Jack the Ripper kümmern sich die junge Gerichtsmedizin-Studentin Audrey-Rose Wadswarth und ihr So-Gut-Wie-Lover Thomas Cresswell um die Nachfahren von Graf Dracula – und das nirgendwo anders als auf Schloss Bran, das in Rumänien als Draculas Schloss vermarktet wird, obwohl Vlad III., der als Vorbild für den Ober-Vampir gilt, dort nur einmal übernachtet haben soll.
Im Roman, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt, ist dort ein gerichtsmedizinisches Lehrinstitut untergebracht, in dem unsere beiden Helden hoffen, angenommen zu werden.
Kerri Maniscalco, eine Autorin aus New York City, spielt gekonnt mit allen Zutaten, derer sich auch schon Bram Stoker für seinen legendären Roman „Dracula“ bediente. Es gibt Kutschfahrten in den eisig-kalten Karpaten, Wölfe, Holzpflöcke und jede Menge Blut. Sogar Briefe – wie im Ur-Dracula – kommen vor.
Das alles ist spannend und für die Fans von Vampir-Geschichten, die in alten Burgen spielen, ein Genuss. Das einzige, was sicherlich nicht jedermanns Sache ist, ist die arg penetrante Flirterei, derer sich die beiden Protagonisten auch dann noch hingeben, wenn sie sich in höchster Todesgefahr befinden.
Kerri Maniscalco: Hunting Prince Dracula
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Diana Bürgel
Piper, Januar 2024
528 Seiten, broschiert, 18 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.