Willkommen zurück auf der Insel Fennbirn. Geschützt von einem magischen Nebel leben die Menschen hier, zumindest auf den ersten Blick, ein reiches, behütetes Leben. Dass die Wahl der Königin allerdings durch eine gnadenlose Auswahl erfolgt, weist den Weg. Drei Schwestern machten sich auf, ihre Konkurrentinnen um die Königinnenwürde auszuschalten – endgültig.
Die Giftmischerin Katherine und ihre Verbündeten haben obsiegt, ihren beiden Schwestern sind vermeintlich zumindest, tot. Dass diese sich auf das Festland geflüchtet haben und bereits wieder Pläne schmieden, die Macht auf der Insel doch noch an sich zu reißen, weiss die frisch gekürte Monarchin noch gar nicht, als sich Unruhe in ihrem Reich ausbreitet. Es riecht nach Rebellion, die Zeit der Drillingsköniginnen auf Fennbirn soll zu Ende gehen. Damit nicht genug, rührt sich im schützenden Nebel der Insel etwas Unbekanntes. Schreckgestalten suchen die Insel heim und verbreiten weiteres Unbill und Leichen. Wird Fennbirn untergehen, oder kann die drohende Katastrophe doch noch vermieden werden?
Kendare Blake hatte ihre Saga um den „Schwarzen Thron“ eigentlich ursprünglich auf zwei Bände ausgelegt, die Geschichte schien erzählt. Dank des großen Publikumszuspruchs ergriff sie die Gelegenheit, um ihrem Roman-Duo zwei weitere Bände folgen zu lassen. Ansatzpunkte gab es genügend, insbesondere das weitere Schicksal der nicht siegreichen, von der Insel geflüchteten Anwärterinnen auf den Thron und deren Unterstützer schien Potential zu bieten. Zwar griff Blake dieses auf, doch ersann sie darüber hinaus auch für die Insel einen neuen Plot. Hier nutzt die Autorin geschickt die Bedrohung von Außen um auf die Historie der Drillingsköniginnen einzugehen, den magischen Nebel, der die Insel schützt einfließen zu lassen und neue Bedrohungen aufzubauen.
Allerdings braucht der Leser Ausdauer, um vom Text wirklich gefesselt zu werden. Anders, als in den beiden Auftaktbänden lässt sich die Verfasserin Zeit, ihre Handlung anlaufen zu lassen. Gut ein Drittel des Buches plätschert letztere mehr vor sich hin, als dass sie uns an die Seiten fesselt. Das Festland bleibt als Handlungsort eher diffus, auch wenn die dort Zuflucht gefundenen Arsinoe und Mirabella wieder griffiger und als Figuren sympathischer werden. Katherine dagegen kämpft gegen innere wie äußere Feinde und droht dabei ihren Verstand zu verlieren. Spät nimmt die Handlung dann Fahrt auf, dann aber startet der Plot durch. Das Finale verwöhnt uns dann mit viel Dramatik und einem Cliffhanger, der die Zeit bis zum abschließenden vierten Teil lang werden lässt.
Kendare Blake: Der Schwarze Thron 03: Die Kriegerin.
Penhaligon, März 2019.
512 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.