Sophie jobbt Tag für Tag in dem Blumenladen ihrer winzigen Heimatstadt – nicht ihre erste Wahl. Viellieber würde sie in der Änderungsschneiderei helfen, denn ihr großer Traum ist es, in New York Design zu studieren und die Kleinstadt mit all ihren Bräuchen für immer hinter sich zu lassen. Doch dafür braucht sie Geld, also steht sie bei jeder Festlichkeit bereit, Blumen zu arrangieren und Kunden die perfekten Sträuße zu kreieren.
Andrew ist der Sohn eines bekannten Fernsehkochs, der es sich nach der Beendung seiner Show zur Aufgabe gemacht hat, kleine Catering-Unternehmen zu unterstützen – so auch das örtliche Unternehmen aus Sophies Heimatstadt.
Das bedeutet, dass die beiden sich bei jeder Festlichkeit über den Weg laufen: Die Valentinsfeier im Altenheim, Hochzeiten, Beerdigungen … Alle paar Wochen treffen sie sich und entscheiden ziemlich schnell: Sie können sich nicht ausstehen. Dabei scheint alles so einen guten Anfang zu nehmen! Bei ihrer ersten Begegnung will Andrew Sophie eine Tulpe schenken – blöd nur, dass er diese ausgerechnet aus einem ihrer aufwendigen Sträuße entwendet und damit stundenlange Arbeit zerstört …
Aber kann man jemanden überhaupt hassen, wenn man ihn auf jeder Feier wiedersieht, schöne und traurige Momente mit ihm teilt und sich ungewollt immer näher kommt? Sophie entscheidet sich, dass ihr gar keine andere Wahl bleibt, denn nach einem Jahr wird Andrew mit seinem Vater weiterziehen und die kleine Stadt verlassen – und damit auch sie. Außerdem hat sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter, die sich kaum um ihren kleinen Bruder kümmern kann und den Bewerbungen in New York bereits genug Probleme. Sie braucht Andrew nicht. Und ihm scheint es da ähnlich zu gehen. Oder?
Der Aufbau des Buches ist wirklich nett gemacht: Der Leser bekommt nur einen Ausschnitt aus Sophies Leben zu sehen – und zwar den Teil, den sie auf den verschiedenen Feierlichkeiten verbringet. Der erste Abschnitt des Buches zeigt also die Valentinsfeier, der letzte Silvester. Man erwartet immer wieder das unvermeidliche Aufeinandertreffen von Sophie und Andrew und ist gespannt zu sehen, welche Probleme die beiden diesmal finden, um etwas aneinander auszusetzten, obwohl eigentlich ganz klar ist, dass sie mehr Gemeinsamkeiten haben als sie sich eingestehen wollen.
„Neun Chancen für die Liebe“ ist eine leichte Sommerlektüre, die den Leser gut unterhält und einen interessanten Aufbau hat, mit dem sie sich von anderen Liebesromanen absetzt. Jedem zu empfehlen, der sich für ein paar Stunden entspannt zurücklehnen und die Welt um sich herum vergessen will.
Kasie West: Neun Chancen für die Liebe.
Aus dem Englischen übersetzt von .
Carlsen, April 2021.
384 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.