Als Scarlett McCain auf der Flucht nach einem Banküberfall in der Wildnis einen verunglückten Bus findet, wendet sich ihr Schicksal abrupt. Sie trifft auf den nur wenig jüngeren Albert Browne, einen verängstigten Jungen, der als einziger einen Angriff der bösen Wesen dort draußen überlebt hat. Doch schon bald bemerkt Scarlett, dass nun hinter den beiden nicht nur die rechtmäßigen Besitzer des Geldes her sind, sondern sich auch neue Verfolger eingereiht haben. Was ist an Albert so besonders, dass diese Menschen alles versuchen, ihn in ihre Gewalt zu bringen?
Jonathan Stroud, einem meiner absoluten Lieblingsautoren – er ist bekannt für keine geringeren Bücher als die von Bartimäus! –, ist mit „Scarlett & Browne“ ein neuer Streich gelungen. Scarlett lebt als Gesetzlose in einem Großbritannien, in dem nur noch wenige Städte existieren. Das Niemandsland zwischen ihnen wird von Wesen beherrscht, die entfernt an Zombies erinnern. Ihnen möchte man vor allem bei Dunkelheit nicht begegnen. Nach und nach macht Stroud neugierig auf vor allem Alberts Geschichte. Er scheint über besondere Fähigkeiten zu verfügen, die es sehr gefährlich machen, sich in seiner Nähe aufzuhalten. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Es beginnt eine Jagd durch dieses zerfallene Reich, leicht mit fantastischen Elementen angehaucht und immer wieder sehr spannend. Durch Rückblicke erfährt man immer mehr von Albert, aber auch Scarlett wird ausreichend beleuchtet, so dass beide Figuren zum Tragen kommen. Es entsteht eine gelungene, unterhaltsame Mischung. Natürlich fernab der Genialität von Bartimäus, aber durchaus tolle Lektüre. Auf Folgebände freue ich mich sehr!
Die Lektüre ist für Jugendliche ab 15 Jahren und interessierte Erwachsene geeignet. Wer beispielsweise die Lockwood-Bände mochte, wird auch hier gut unterhalten werden.
Jonathan Stroud: Scarlett & Browne 01: Die Outlaws.
cbj, April 2021.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.