„Irgendwann wird es gut“ heißt die neue, sehr lesenswerte Geschichten-Sammlung des 1980 geborenen US-amerikanischen Autors Joey Goebel. Doch viele Figuren in diesem Buch, die alle in der fiktiven Kleinstadt Moberby leben, sind weit davon entfernt, ein Happy End zu erleben – wie Anthony in der allerersten Geschichte. Er ist verliebt in die Nachrichtensprecherin Olivia und hat jeden Abend Punkt 18 Uhr ein Rendezvous mit ihr, das er zelebriert: wenn sie auf der Mattscheibe erscheint und er auf dem heimischen Sofa sitzt.
Oder Paul, dessen Mutter derart dominant und besitzergreifend ist, dass sie dem Sohn das einzige Date mit einer Frau versaut, das er seit vielen Jahren hat.
Joey Goebel widmet sich in diesen Geschichten den Losern, den Underdogs der Gesellschaft: neben den hoffnungslos Verliebten und Muttersöhnen unter anderem einem zwölfjährigen Mädchen, das unter Gleichgesinnten keinen Anschluss findet, oder einem Messie, der seit Jahren seine Wohnung nicht verlassen hat.
Immer sind diese Geschichten intensiv, stilistisch hervorragend geschrieben und psychologisch glaubhaft. Und manchmal werden sie sogar doch noch dem Titel gerecht.
Joey Goebel: Irgendwann wird es gut.
Diogenes, Februar 2019.
320 Seiten, gebundene Ausgabe, 22 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.