Drei Jahre nach seinem ersten Auftreten ermittelt Hauptkommissar Kühn wieder auf und um die (imaginäre) Münchner Weberhöhe herum: Die Leiche eines jungen ausländischen Mannes, Amir, wird an einer S-Bahn-Haltestelle erschlagen und äußerst übel zugerichtet aufgefunden. Eine rechtsorientierte Tat?
Die Ermittlungen führen Kühn und seinen Kollegen Steierer in die High Society Münchens, denn das Opfer war mit einem Mädchen aus gutem Haus zusammen. Neben dieser Krimihandlung, die – wie bereits im ersten Fall – oft zur Nebensache verkommt, wirft dieser Roman vor allem einen ironischen, oft auch bissigen Blick auf die Münchner Schickeria. Besonders gelungen dabei fand ich die Beschreibungen des Hauses der van Hautens. Gut inszeniert auch der Kontrast zwischen dem vielleicht etwas biederen Kleinbürger Martin Kühn und der Welt der Schönen und Reichen auf dem Sommerfest der Familie.
Die Hauptfigur selbst ist wieder in private Irrungen und Wirrungen verstrickt, sodass die Figur des Martin Kühn immer mehr an Kontur gewinnt und Interesse weckt an seiner Weiterentwicklung.
Ich gebe es zu: Ich ich bin ein riesen großer Fan von Jan Weiler. Vermutlich könnte er auch ein Kochbuch vorlesen und ich fände es toll! Daher kann ich „Kühn hat Ärger“ uneingeschränkt empfehlen. Ein Hörbuch, das süchtig macht. Ich hoffe, der dritte Teil lässt nicht allzu lange auf sich warten.
Jan Weiler: Kühn hat Ärger, gelesen vom Autor.
Der Hörverlag, März 2018.
1 mp3-CD, Ungekürzte Fassung, 11 Stunden und 13 Minuten.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.