Milan ist noch keine 30, sie hat alles, was man sich im Leben wünschen kann, guter Job, netter Freund, alles gut. Oder auch doch nicht. Denn sie sitzt in einer psychosomatischen Klinik. Die Diagnose lautet Burn-out mit einhergehenden Depressionen. Ja, schon, denkt Mila. Hat doch am Ende alles nicht mehr so funktioniert, hat sie doch nicht mehr so funktioniert, wie sie wollte, weil sie viel zu lange angepasst funktioniert hatte. Die Autorin schildert in teilbiografischer Weise Milas Aufenthalt in der Klinik, die skurrilen Gestalten, denen sie dort begegnet und wie sie ganz langsam wieder in der Lage ist eigene Entschlüsse zu fassen. All das wird locker flockig, ohne Längen erzählt, mit einer Menge Humor und Selbstironie.
Ich fand die Stimme von Eva Lohmann sehr passend zum Hörbuch und zu Mila. Trotz des ersten Themas fand ich Milas Erzählung auch durchaus unterhaltend. Das wirft natürlich eine Frage auf: Wie konnte Mila bei so viel Selbstironie und Humor überhaupt in den Burn-out geraten? Das wird leider nicht beantwortet. Das Buch bietet auch keine Lösungsvorschläge, sondern bleibt eine bloße witzige, unterhaltsame Beschreibung des Klinikalltags,wie Mila ihn erlebt.
Wer nicht mehr erwartet, wird von diesem Hörbuch gut unterhalten werden.
Eva Lohmann: Acht Wochen verrückt, gelesen von Eva Lohmann.
Steinbach Sprechende Bücher, Juli 2012.
4 CDs, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.