Vor sechzehn Jahren ereignete sich in Camp Lost Lake eine furchtbare Mordnacht. Seitdem verfällt das Lager, und niemand wagt sich dorthin, da gemunkelt wird, der Mörder streife noch immer durch die verfallenen Hütten. Nun beschließt die Tochter der damaligen Campleitung, das Gelände wiederzubeleben. Für ihre kleine Schwester Olivia ergibt sich damit endlich die Gelegenheit, nach Hinweisen auf ihren leiblichen Vater zu suchen – ohne zu ahnen, was sie dabei aufdecken, wem sie begegnen und in welche Gefahr sie sich begeben wird.
„Traue niemandem“ – dieses Motto prägt den Thriller, in dem sich im Verlauf zahlreiche Verdächtige offenbaren.
Allerdings brauchte ich recht lange, um in die Geschichte hineinzufinden, zumal zu Beginn sehr viele Charaktere gleichzeitig eingeführt werden. Auch die Spannung ließ zeitweise nach. Die eingestreute Liebesgeschichte empfand ich als störend und nicht ganz nachvollziehbar. Das Ende hingegen hat mich schockiert und positiv überrascht.
Es gab einige unerwartete Wendungen, dennoch merkt man beim Lesen, dass das Buch eher für ein jüngeres Publikum konzipiert ist. Dadurch wirkt es für einen Thriller stellenweise etwas zu schlicht.
Dank des flüssigen Schreibstils und der guten Strukturierung kam ich dennoch schnell voran und hatte das Buch in wenigen Tagen beendet – ein echtes Highlight war es für mich jedoch nicht. Insgesamt würde ich es im Mittelfeld einordnen.
Fazit: Eher etwas für jüngere Leser*innen als für Erwachsene.
Danielle Valentine: Two Sides to Every Murder
Aus dem Englischen übersetzt von Bettina Hengesbach.
Goldmann Verlag, September 2025.
320 Seiten, Paperback, 16,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.
