Ben Aaronovitch: Die Glocke von Whitechapel

Mit der „Gocke von Whitechapel“ ist Zauberlehrling Peter Grant endlich wieder mit einer längeren Geschichte als der enttäuschenden letzten zurück. Bei diesem nun 7. Band ist es allerdings endgültig hoffnungslos, erst damit anzufangen, dazu wird einfach viel zu viel Vorwissen vorausgesetzt, um der Handlung noch folgen zu können. Der „Gesichtslose“ ist enttarnt, ist jedoch mit Hilfe seiner Gehilfin, ausgerechnet Peters ehemaliger Kollegin Lesley, wieder entkommen. Und dieser Mal ist sein Ziel nicht kleiner als die Zerstörung ganz Londons.

In dem Buch geht es um Peter und seine Liebe zu einer Flüssin, es geht um alte Schuld und neue Herausforderungen. Das Folley ist in den Kreisen der Metropolitan Police zumindest, sagen wir mal – zur Kenntnis genommen. Und die Zauberei entwickelt sich langsam zu einer Grantschen Familientradition. All das ist mit dem gewohnten Witz erzählt, man amüsiert sich köstlich während man dieses Buch liest.

Aber: Bei den ersten Büchern der Reihe, hatte man immer den Eindruck, dass die Geschichte auf ein großes Ganzes zuläuft. Dass es irgendwann ein hypergeniales Ende der Reihe geben würde, was auch immer Ben Aaronovitch sich dafür ausdenken könnte. Der Eindruck besteht aber seit zwei oder drei Bänden nicht mehr. Zwar sind die Geschichten in sich abgeschlossen, es wird auch immer mal wieder der eine oder andere Knoten gelöst, aber man hat nicht mehr den Eindruck, dass es insgesamt noch auf etwas hinausläuft. Aaronovitch schreibt jetzt eher so, als könnte er die Reihe endlos fortsetzen, als würde Peter Grant der neue John Sinclair des Zauberns. Irgendwie fände ich das eher schade. Zwar ist das Ende einer guten Reihe selten schön, aber wenn man merkt, wie etwas toll anfängt und dann gezogen wird wie Kaugummi, dann ist das glaube ich noch schlimmer.

Trotzdem ein amüsanter Roman, für Fans der Reihe.

Ben Aaronovitch: Die Glocke von Whitechapel.
dtv, Mai 2019.
416 Seiten, Taschenbuch, 10,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.