Wenn man in Seahaven, im ehemaligen Kontinent Australien, lebt, hat man es nicht einfach, wenn man das Wasser meiden muss. So geht es dem Teenager Saha. Zudem ist sie in der Eliteschule ohnehin nicht besonders gut angesehen, weil sie nicht Dank des Geldes oder der Macht ihrer Eltern dort angenommen wurde. Saha lebt mit Ihrer stummen Tante in Seahaven, die in den Häusern der reichen Leute putzt. Eines Tages stecken einige Mitschüler Sara in den Fischteich vor der Schule. Sie können sich einfach nicht vorstellen, dass jemand in Seahaven lebt und so wenig schwimmen kann, dass er wirklich in einem Fischteich ertrinken würde. Aber Saha kann nicht schwimmen, nicht ein bisschen, weil sie dam Wasser ausweichen muss, seit sie in frühester Kindheit einen Unfall hatte, dessen Wunden sich einfach nicht schließen wollen. Trotzdem ertrinkt sie nicht und niemand ist darüber verblüffter als sie selbst. Sie kann – unter Wasser atmen. Ihr wird sehr schnell klar, dass das niemand erfahren darf, denn Seahaven liegt in einer neotraditionalistischen Zone und Eingriffe in den menschlichen Körper – und wie anders wäre das möglich? – werden streng geahndet.
Es geht in diesem spannenden Jugendroman um die Vorstellung, was denn in der Zukunft mit den Dingen, die jetzt gerade entwickelt werden oder schon Teil unseres Alltags sind, passieren kann. Wie weit kann die papierlose Schule gehen, was bedeutet das für die lückenlose Überwachung der Schüler. Was ist mit der Perfektionierung des Menschen? Schon heute wird bei dem Thema ja über Ethik diskutiert, wie wird das erst sein, wenn wir es wirklich durchführen können?
Gelsen wird das Hörbuch von Maximilane Häckle, der man die Stimme der Saha wirklich abnimmt. Auch über längere Zeiträume in einem abgedunkelten Raum bleibt das Zuhören angenehm und einfach.
Andreas Eschbach: Aquamarin, gelesen von Maximilane Häckle.
ArenaAudio, September 2015.
4 CDs, 24,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.