Die sechzehnjährige Saha ist auf Ihrer elitären Schule im australischen Seahaven eine Außenseiterin. Die Clique um die ebenso bösartige wie schöne und reiche Carilja triezt sie, wo immer möglich und scheut auch vor Drohungen und Schlimmerem nicht zurück.
In Seahaven dreht sich alles ums Meer. Auch auf Sahas Schule gehören schwimmen, tauchen und segeln zum Unterricht. Und so gehört Saha doppelt nicht dazu: Sie wächst in ärmlichen Verhältnissen bei ihrer Tante auf und sie darf nicht ins Wasser gehen. Soviel sie weiß, hat sie sich als Kind große Schnittwunden am Brustkorb zugezogen, die nicht zuheilen und deshalb ständig trocken gehalten werden müssen.
Trotz allem ist Saha fasziniert vom Meer und so entdeckt sie schließlich das unglaubliche Geheimnis ihrer Herkunft.
„Aquamarin“ beginnt wie ein typisches Teenie-Highschool-Drama. Erst im Laufe der Zeit wird klar, dass es hier um mehr geht. So erkennt der Leser nach und nach, dass er sich in einer sehr realistisch geschilderten Zukunft befindet. Eschbach greift hierzu technische Entwicklungen unserer Zeit auf und entwirft so eine sehr überzeugend wirkende nahe Zukunft.
Das Buch ist ein spannender und moderner Jugendroman, auch, aber nicht nur, für Science-Fiction-Fans. Und das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Die einzige Unstimmigkeit scheint mir der Titel „Aquamarin“ zu sein, der so gar keinen Bezug zum Inhalt hat.
Andreas Eschbach wurde in Ulm geboren und lebt jetzt in der Bretagne. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Science-Fiction-Autoren. Mein persönliches Lieblingsbuch von ihm ist „Der Herr aller Dinge“.
Andreas Eschbach: Aquamarin.
Arena, Juni 2015.
408 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Pia Konle.
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