Alexandra Benedict: Mord im Christmas Express

Fast so gut wie Agatha Christie – Winterlicher Krimi auf Schienen

Ein Zug fährt nach Norden, von London gen Schottland. An Bord achtzehn Passagiere und ein Mörder oder eine Mörderin.

Was für ein spannendes Setting. Dieser Zug verlässt London am Tag vor Heiligabend und natürlich möchten alle Passagiere ihre Ziele rechtzeitig erreichen. Doch ein Schneesturm verhindert das, mitten in der Einöde, zwischen Schneebergen und bei Eiseskälte entgleist der Zug, die Passagiere sitzen fest. Da geschieht ein Mord.

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Daniel Schulz: Ich höre keine Sirenen mehr

Sehr persönliche Eindrücke aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine

Daniel Schulz ist ein mehrfach preisgekrönter Journalist der Zeitung taz. Er bereiste wiederholt die Ukraine, schon 2016 und 2018, als er unter anderem für die ukrainische Zeitung Kyiv Post arbeitete und schon damals vom Krieg im Donbass berichtete, als dieser hier noch kaum Aufmerksamkeit fand.

Nachdem im Februar 2022 der Angriffskrieg Russlands begann, reiste der Autor erneut in die Ukraine. Er traf alte und neue Bekannte, beobachtete Freiwillige bei ihrer Arbeit für die Soldaten und die Zivilbevölkerung. Er begleitete Transporte, die mit Medikamenten und Lebensmitteln in die von Russland besetzten Gebiete fuhren, er begab sich in die Orte, die von den Ukrainern zurückerobert worden waren und sah, was dort geschehen und was das mit den Menschen dort gemacht hatte.

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Ralf Günther: Winterherz

Etwas märchenhafte Geschichte um herzkranke Jungen in einem DDR-Sanatorium

Dieser Roman lässt mich etwas ratlos zurück. Was zuerst einmal daran liegt, dass mir die zeitliche Einordnung fehlt. Nirgends wird angegeben, wann die Handlung spielen soll. Vermutlich trägt sich diese Geschichte in den fünfziger Jahren zu, in der noch jungen DDR. Auch der Schreibstil des in Köln geborenen und heute in Dresden lebenden Autors wirkt wie aus dieser Zeit.

Der 14-jährige Wilhelm kommt kurz vor Weihnachten in das Sanatorium nahe Dresden. Er leidet unter starken Herzschmerzen, hat Schwächeanfälle, doch kein Arzt kann feststellen, was genau ihm fehlt. In der Kurklinik herrscht ein strenges Regiment, die Anordnungen und Regeln sind zahlreich und streng. Wilhelm zieht mit vier anderen Jungen in ein Zimmer und schnell bilden diese Jungen eine Bande, ähnlich wie in den Büchern, die einer von ihnen, Bruno, so gerne liest.

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Julia Mattera: Wasserballetttage

Wassergymnastik im Seniorenheim – nicht ganz so wie erwartet

Oscar hat eine Karriere als Schwimm-Champion hinter sich. Diese Karriere, die ihm immer wichtiger war als alles andere, ist auch schuld daran, dass ihn erst seine Frau und später auch sein Sohn verlassen hat. So lebt Oscar einsam und gelangweilt ein Leben als Bademeister, als ihn der Ruf seiner Tante ereilt. Er müsse sich sofort um seine Mutter kümmern, die seit kurzem in einem Seniorenheim wohnt.

Dort angekommen, wird Oscar damit überrascht, dass man ihn als Schwimmtrainer, als Fitness-Coach für die Senioren möchte. Er soll sie animieren, den heimeigenen Pool zu nutzen. Geholfen bei dem Plan, ihn herzulocken, hat seiner Mutter nicht nur seine Tante, sondern auch die Köchin des Heims, die gleichzeitig Mieterin seiner Tante ist.

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 Roy Jacobsen: Die Unwürdigen

Leben im besetzten Oslo – bedrückend, voller Abenteuer, lebensgefährlich

Wieder ein furioser Roman des Norwegers. „Die Unwürdigen“ steht seinem Buch „Die Unsichtbaren“ in nichts nach.

Wer macht sich schon bewusst, wie das Leben eines Jugendlichen, einer Heranwachsenden in einer besetzten Stadt gewesen sein muss. Wer weiß, was in den jungen Menschen vorging, die während eines Weltkrieges in einem besetzten Land leben. Besonders, wenn es um Jugendliche geht, die man heutzutage abgehängt nennt, die nicht wissen, wie sie morgen etwas zu essen bekommen, deren Geschwister vor Hunger weinen, deren Mütter müde und abgekämpft, die Väter arbeitslos und ohne Perspektive sind.

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Jarka Kubsova: Marschlande

Zwei Frauenschicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten

Bei meinem Eindruck zu diesem Buch bin ich zwiegespalten. Oder vielmehr habe ich zwei Meinungen dazu. Der Stil ist unvergleichlich gut, so wie auch schon im Roman „Bergland“ von Jarka Kubsova, den ich sehr mochte. Ihre Beschreibungen, ihre Darstellung der Gedanken und Gefühle der beiden Protagonistinnen sind wieder gelungen.

Doch wie die Frauen agieren, wie sie empfinden, da fehlt mir der Zugang. Aber auch hier muss man wieder unterscheiden, denn es ist vor allem die in der heutigen Zeit spielende Handlung,  mit der ich nicht klarkam.

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Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin

Die Suche zweier Menschen nach einem verschollenen Pergamentundnach Verständnis, Vertrauenund Liebe

Eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack, eine spannende und berührende Handlung und ein einfühlsamer Schreibstil – fast alles an diesem Roman ist perfekt.

Worum geht es: Die junge Sarah lebt sehr zurückgezogen in der Villa ihrer verstorbenen Tante. Diese hatte Sarah und ihre Schwester aufgezogen, nachdem deren Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen, als die Mädchen noch sehr klein waren. Sarah hat sehr an ihrer Tante Amalia gehangen und so ist es auch kein Wunder, dass sie den gleichen Beruf ergriff wie diese und deren Arbeit weiterführt. Amalia war Bücherrestauratorin und immer auf der Jagd nach neuen Schätzen, Antiquitäten jeder Art.

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Ulla Scheler: Acht Wölfe

Spannend, dramatisch, emotional – ein Highlight des Jahres

Was für ein Roman, was für ein Thriller. Er bescherte mir zwei durchwachte Nächte, weil ich ihn nicht aus der Hand legen konnte.

Dabei, so abwegig die Geschichte im Grunde sein mag, wirkt alles derart realistisch, als wäre man mittendrin in der Handlung. Dass ein solcher Roman von einer jungen deutschen Autorin stammt, ist da schon fast eine Überraschung.

Was geschieht: Acht junge Menschen, darunter vier Deutsche, wollen eine geführte Wanderung durch die unberührte Natur Kanadas machen. Drei Wochen soll die Tour dauern. Der Führer Nick wirkt vertrauenswürdig und erfahren.

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Antti Tuomainen: Die Biber-Methode

Vergnügungsparkbetreiber streiten um die Vorherrschaft – merkwürdig absurde Geschichte aus Finnland

Henri Koskinen, seines Zeichens ehemaliger Versicherungsmathematiker, leitet den ehemals seinem Bruder gehörenden Vergnügungspark „DeinMeinFun“. Doch seit kurzem macht ihm der neu eröffnete Park „Purzelbaumwelt“ am anderen Ende der Stadt schärfste Konkurrenz. Bietet man dort doch freien Eintritt, kostenlose Mahlzeiten und vieles mehr, um die Besucher anzulocken.

Henri ist empört und verzweifelt, denn sein Park steht dadurch vor der Pleite, es kommen keine Besucher mehr. Aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit fällt es ihm leicht, zu errechnen, dass die „Purzelbaumwelt“ sich das doch eigentlich nicht leisten kann und über kurz oder lang mit diesem Methoden zugrunde gehen müsste. Er versucht sogar, die dortigen Betreiber davon zu überzeugen, doch die lassen nicht mit sich reden. Es folgt ein nächtlicher Einbruch Henris in die Büros der Konkurrenz, um die finanzielle Lage herauszufinden. Dabei allerdings stolpert Henri über eine Leiche.

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Tatiana de Rosnay: Sarahs Schlüssel

Die Geschichte einer verdrängten französischen Schuld – einfühlsam und berührend

Auf zwei Zeitebenen erzählt die französische Autorin vom Schicksal eines kleinen jüdischen Mädchens während der deutschen Besatzung in Frankreich.

Sarah ist zehn Jahre alt, als die Deutschen ihre Familie deportieren wollen. Als die Männer sie und ihre Mutter abholen, versteckt das Mädchen ihren vierjährigen Bruder in einem Wandschrank, schließt ab und nimmt den Schlüssel mit sich. Sie glaubt daran, dass alles ein Missverständnis ist und sie bald zurückkommen wird.

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