Angie Kim: Happiness Falls

Anstrengende, aber auch sehr spannende Story um einen verschwundenen Vater

Dieser Wälzer mit mehr als 500 Seiten erzählt von einer Familie voller Probleme, die im Grunde vor allem auf der Suche nach Glück ist. Sprachlose Hauptperson ist der 14-jährige Eugene. Er leidet an diversen Beeinträchtigungen, wie einer Abart des Autismus sowie der Unfähigkeit zu sprechen. Seine älteren Geschwister sind die 20-jährigen Zwillinge Mia und John.

John arbeitet in der Betreuungseinrichtung, die auch Eugene normalerweise täglich besucht. Mia studiert, ist aber gerade wieder zu Hause eingezogen, denn die Geschichte spielt während der Covid-Pandemie.

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Janice Hallett: Die Engel von Alperton

Hochspannender, sehr verwickelter Krimi in Form von Notizen und Aufzeichnungen

Erneut stellt diese geniale Autorin einen Roman vor, der lediglich in Form von Sprachnachrichten, Mails, Notizen und Transskripten von Aufnahmen eine spannende, wenn auch sehr verzwickte Geschichte erzählt.

Deren Inhalt man kaum geschickt zusammenfassen kann, so komplex ist das Ganze. Im Grunde geht es um einen Mord und mehrere Selbstmorde, geschehen vor 18 Jahren in Zusammenhang mit einer Gruppe, einer Art Sekte, die sich die Engel von Alperton nannten.

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Freya Sampson: Ms Darling und ihre Nachbarn

Warmherzige Geschichte über die Schwierigkeit, denen zu helfen, die sich nicht helfen lassen wollen

Wieder hat diese wunderbare Autorin einen herzerwärmenden Roman verfasst, voller liebenswerter Gestalten, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und sich schwertun, Hilfe anzunehmen.

Im Mittelpunkt steht die titelgebende Ms Dorothy Darling – auf dem Ms besteht sie ostentativ. Sie ist inzwischen weit über 70, lebt seit vielen Jahren allein in ihrer Erdgeschosswohnung in einem etwas in die Jahre gekommenen, einst sehr herrschaftlichen Mietshaus. In der Wohnung ihr gegenüber wohnt der etwa gleichaltrige Joseph, der eine neue Untermieterin aufnimmt. Diese, die sich Kat nennt, zieht sofort den Unwillen Dorothys auf sich, einfach nur, weil Kat pinkfarbene Haare und einen zerfransten Rucksack hat.

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Dana Lukas: Eichhörnchenglück

Etwas seichter, aber netter Roman um ein verkorkstes Mutter-Tochter Verhältnis

Ich-Erzählerin Annike kommt nach Hause in ihr Elternhaus, weil ihr Onkel Theo sie darum gebeten hat. Denn ihre Mutter Edith liegt nur noch im Bett, weigert sich, ihr Zimmer zu verlassen, lässt sich stattdessen von ihrem Bruder Theo bedienen und umsorgen.

Annike hat schon seit jeher kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und nun, einige Monate nach dem Tod ihres Vaters ist es auch nicht besser. Beide finden keinen Zugang zueinander, jedes Wort wird verdreht, jede Unterhaltung endet im Streit. Annike, inzwischen Mitte vierzig, hat nie einen sogenannten „anständigen“ Beruf erlernt, verdient ihr Geld mehr schlecht als recht als Musikerin, lebt in einer WG, hat ganz offensichtlich kein Interesse daran, eine eigene Familie zu gründen oder ein „geregeltes“ Leben zu führen.

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Caroline Day: Mein Name ist Hope Nicely. Hope wie Hoffnung und Nicely wie nett.

Anstrengende Geschichte um eine junge Frau mit Handicap

Eigentlich wäre dieses Buch ein Roman genau nach meinem Geschmack. Denn ich mag besondere Protagonist:innen, Figuren mit Ecken, Kanten und scharfem Profil und vor allem Charaktere, die Ausnahmen sind, die gerade wegen ihres Andersseins interessant sind.

Und Hope Nicely, die Hauptfigur in dieser Geschichte, ist ganz sicher besonders. Was sie nicht müde wird, immer wieder zu betonen. Wodurch die Lektüre aber leider sehr anstrengend wird.

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Nadine Monfils: Magritte und Georgette

Der berühmte Maler als Hobbydetektiv – etwas zäher Krimi aus Brüssel

An diesen Roman bin ich mit recht großen Erwartungen herangegangen. Das liest man schließlich nicht oft, einen Kriminalroman mit einer historischen Person als Hobbyermittler. Doch so recht konnte mich die Geschichte um eine Mordserie an jungen Frauen nicht fesseln.

Was nicht am Plot lag, sondern daran, dass sich meiner Meinung nach die Autorin nicht recht entscheiden konnte, ob sie nun einen Krimi oder eine Romanbiografie schreiben möchte. So enthält der Roman viele interessante Informationen über den bekannten belgischen Maler, über seine Ehe mit der innig geliebten Georgette, die er seit Kindertagen kannte, über seine Malerei, seine Freunde, seine Art zu leben.

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Christian Stöcker: Männer, die die Welt verbrennen

Appell gegen die Ignorierung des Klimawandels

Zu Beginn eine Warnung: Für Leserinnen und Leser, die sich mit der Klimakrise und ihren Ursachen noch nicht allzu intensiv beschäftigt haben, klingen Teile dieses Buchs womöglich wie frei erfundene Verschwörungstheorien. Das ist aber ein falscher Eindruck. Es handelt sich bei allem, was auf den folgenden Seiten berichtet wird, um belegbare Fakten.“ (S.9)

Diese Triggerwarnung gleich am Anfang des Buches macht Sinn: Christian Stöcker deckt auf, mit welchen Methoden Interessengruppen und einflussreiche Personen versuchen, jegliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels offen oder subtil zu verhindern oder gar die Existenz des Klimawandels zu leugnen.

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Marcel Huwyler: Der Herr Wälti

Genialer neuer Roman des genialen Schweizer Autors mit genialen Protagonisten

Nicht immer funktioniert es, wenn Autoren aus ihren bisherigen Erfolgen eine Nebenfigur zum Protagonisten einer neuen Reihe machen. Dass es diesem Autor, dessen großer Fan ich bin, gelingen würde, ist hingegen keine Überraschung.

Er macht aus dem Taxifahrer Wälti, der in der Reihe um die Privatermittlerin Eliza Roth-Schild diese zu ihren Einsätzen fuhr und ihr auch stets zur Seite stand, hier nun die Hauptfigur. Wälti, der aus seinem Vornamen ein großes Geheimnis macht – was für einen witzigen running gag sorgt – trauert Eliza hinterher, die zu ihrem Lebensgefährten nach New York zieht (sich eine Rückkehr in die Schweiz aber zum Glück offen hält).

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Volker Klüpfel:  Wenn Ende gut, dann alles

Etwas plump humoriger Roman um ein eigentlich sehr ernstes Thema

Wer kennt diesen Autor nicht, der schon so viele Bände rund um den knorrigen Kommissar Kluftiger zusammen mit seinem Co-Autor Michael Kobr veröffentlicht hat. Nachdem Kobr kürzlich seine Solokarriere als Schriftsteller begonnen hat, nun also auch von Klüpfel sein erstes solo verfasstes Buch, das sich als Krimi anpreist, aber eher doch keiner ist.

Denn die Krimigeschichte im Plot ist irgendwie eher Nebensache, obwohl diese sich um ein aktuelles und sehr ernstes Thema dreht. Doch der in meinen Augen recht platte Humor, der Witz um des Witzes willen überdeckt diese Handlung doch leider zu sehr.

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Ian Moore: Mord im Chateau

Trotz sympathischem Personal eher langweiliger, zu oft abschweifender Kriminalroman

Nun folgt also die dritte Episode um das ungleiche Paar Richard und Valérie, die beiden selbsternannten Detektive. Oder Sicherheitsleute, wie sie sich in diesem Band nennen, in dem sie eine Filmcrew beschützen sollen.

Hauptrolle in besagtem Film spielt eine Nichte Valéries, weswegen diese auch sehr besorgt ist. Denn Lionel, so der Name der Schauspielerin, wird bedroht, gestalkt, verfolgt. Richard hingegen soll all die am Filmset beteiligten Menschen schützen während des Drehs auf einem Schloss in der Nähe des Dorfs, in welchem Richard ein kleines Hotel betreibt, dessen Dauergast inzwischen Valérie ist.

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