Hendrik Groen: Tanztee

Hendrik Groen ist wieder da. Nach seinem international so erfolgreichen Buch „Eierlikörtage“ (2016) folgt nun das zweite Tagebuch aus dem Altenheim in Amsterdam-Nord: „Tanztee“.

Und sofort ist der sympathische Groen-Sound wieder da – also die Stimme des mittlerweile 85-Jährigen, der sich gemeinsam mit seinen Freunden vom Seniorenheim-Club „Alanito“ (Alt, aber noch nicht tot) so viele schöne Stunden wie möglich macht – einer kaltherzigen Heimleitung, den eigenen Gebrechen und den teils miesepetrigen Mitbewohnern zum Trotz. So organisieren die hochbetagten Alanito-Mitglieder regelmäßige Restaurantbesuche in wechselnde Lokalitäten (unter anderem McDonald’s), fahren zum Aachener Weihnachtsmarkt oder setzen im Heim einen Tisch durch, an dem nicht über Krankheiten geredet werden darf. Das alles birgt zwar gegenüber dem Vorgänger keine wesentlichen Neuigkeiten, ist aber weise, sehr humorvoll und rundum sympathisch.

Und wie im Vorgänger begeht Groen nicht den Fehler, das Leben im Altenheim als rosarot zu schildern. Alt sein kann hart sein: Tod, Demenz oder unappetitliche Gebrechen wie Inkontinenz sind allgegenwärtig – und dennoch muss man seine letzten Lebensjahre nicht nur jammernd verbringen. Das ist die lebensbejahende Botschaft dieses Buches.

Hendrik Groen ist übrigens das Pseudonym des Amsterdamer Bibliothekars Peter de Smet.

Hendrik Groen: Tanztee: Das neue geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 85 Jahre.
Piper, März 2017.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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Ein Kommentar zu “Hendrik Groen: Tanztee

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