Grotesk, genial, genreübergreifend. Was Booker-Prize Trägerin Bernardine Evaristo da zu Papier gebracht hat, fordert Lesegewohnheiten heraus und feiert die Fabulierkunst in all ihren Facetten.Zuleika liest sich so, als ob eine Rapperin Aristoteles und Shakespeare zu einem literarischen Stelldichein einladen würde. Die Form des Plots ist in Versen, in Paarzeilen, mit Enjambements (Zeilensprüngen) geschrieben.
Evaristo springt nicht nur durch Genres und Zeilen, sondern durch ganze Geschichtsepochen. Der Roman spielt in London des Jahres 211 n. Christus. Doch Zuleika kommentiert ihre Umgebung so rotzfrech und modern, dass der Plot genauso gut von einer Influencerin im heutigen New York verfasst sein könnte. Ein herausragendes Werk, welches beweist, dass Sprache auch im Zeitalter von ChatGPT noch richtig Spaß machen kann.
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