Ursula Poznanski: Teufels Tanz

Das ist der dritte Band um die Wiener Ermittlerin Fina Plank und meiner Meinung nach bislang der beste von allen. In der Nähe eines Straßenstrichs wird ein über 80-jähriger Mann ermordet aufgefunden. Die Wiener Mordgruppe glaubt, in einem Zuhälter schnell den Täter gefunden zu haben, aber weiterhin werden alte Männer ermordet. Alle ungefähr im gleichen Alter, aber haben sie noch mehr gemeinsam? Fina glaubt ja, aber damit steht sie zunächst alleine. Dazu kommt, dass bei ihren letzten beiden aufgeklärten Mordserien der prinzipiell geständige Täter immer einen Mord vehement abgestritten hat. Und jedes Mal war das Mordopfer ebenfalls nicht mehr jung. Zufall?

Ursula Poznanski versteht es sehr geschickt, falsche Spuren zu legen und mit den Erwartungen des Lesers zu spielen. Ein weiteres Opfer wird mit einem Rosenkranz ermordet. Ja klar, da muss doch Missbrauch und Kirche im Spiel sein. Und bei einem Täter geht es um Hühnerfedern in Körperöffnungen. Iihh, was mag der mit dem Kind gemacht haben. Am Ende stellt sich das alles als falsche Annahme heraus und es war viel simpler und zugleich tragischer als angenommen.

Meistens sind die privaten Eskapaden der Ermittler ja eher störend für den Lesefluss, hier jedoch passen Sinas Probleme ganz hervorragend hinein. Bislang war ich von der Reihe sehr viel weniger überzeugt als von der Vanitas-Reihe, aber dieser Band hat wirklich Lust drauf gemacht, die ersten beiden noch mal zu lesen und die Spuren zu finden, die Ursula Poznanski für dieses Finale gelegt hat.

Theoretisch kann man das Buch auch alleine lesen, aber es ist das Finale einer Trilogie und in diesem Fall fehlt halt viel an Vorwissen. Verstehen kann man die Geschichte trotzdem und vielleicht neige ich in diesem Fall sogar dazu, zu empfehlen, mit dem dritten Band anzufangen und die beiden anderen dann nachzuholen. Die Spannung für die ersten beiden Bände wäre nicht wirklich weg, über die jeweiligen Hauptfälle wird nicht viel verraten.

Ursula Poznanski: Teufels Tanz
Knaur HC, 03/25
368 Seiten, Paperback, 18 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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