Kommissarin Beatrice Kaspary wird zwischen Kita und neuer Liebe zu einem Mord gerufen. In einer psychiatrischen Klinik wurde einer der jüngeren Ärzte tot aufgefunden, eine Stahlschiene steckt in seinem Hals, aber das kann nicht die Todesursache sein. Um ihn herum sind Plastikmesser drapiert, als hätte jemand eine Nachricht hinterlassen wollen. Beatrice macht sich auf die Suche nach dem Täter, zuerst im Kreis er Patienten und der Kollegen. Dabei entdeckt sei Jasmin Matthei, die junge Frau war von Kindheit an von ihrem Vater eingesperrt und missbraucht worden. Als es endlich aufflog, war die Medienpräsenz so groß, dass Jasmin unter dem Decknamen „Marie“ in der Klinik lebt. Sie hat sich völlig verschlossen und kommuniziert scheinbar gar nicht nach außen. Würde sie versuchen, sich durch drapiert Messer mitzuteilen? Besitzt sie überhaupt die Intelligenz dafür, denn kaum jemand, ist in der Lage einzuschätzen, was Jasmin kann und was nicht.
Bea ist davon überzeugt, dass Jasmin verzweifelt versucht, sich mitzuteilen und dass sei den Täter kennt. Aber was haben seltsam angebissene Kekse und Tarotkarten zu bedeuten? Da stirbt eine Patientin und wieder geht die Richtung in – sagen wir mal sexuelle Ausrutscher. Was geht vor in dieser Klinik? Die Eltern des ermordeten Arztes wissen nur, dass er sich nicht wohl gefühlt hat, dass er immer wieder von schmutzigen Vorgängen gesprochen hat, aber nie konkreter wurde.
Gelesen wird der durchweg spannende Thriller von Andrea Sawatzki, deren Stimme der Beatrice als Hauptprotagonistin die richtige Brüchigkeit verleiht. Denn Beatrice hat es nicht einfach, als sie die Erste und Einzige ist, die hinter Jasmins Handlungen ein System vermutet. Dazu bahnt sich gerade eine neue Beziehung mit dem Kollegen Florin Wenniger an und zwei Kinder mit dem Job zu vereinbaren ist auch nicht ganz ohne. All das kann Andrea Sawatzki fast allein mit ihrer Stimme ausdrücken, die den Zuhörer durch den Dschungel dieser Ermittlungen führt. Das Ende kommt dann doch überraschend, war für mich kaum vorhersehbar aber am Schluss doch logisch.
Ursula Poznanski: Stimmen, gelesen von Andrea Sawatzki .
Argon Verlag, März 2015.
6 CDs, 15,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.