Tilmann Röhrig: Die Flügel der Freiheit, gelesen von Wolfgang Berger

tilmanLuther verbirgt sich als Junker Jörg auf der Wartburg. Dort kämpft er nicht nur mit der Übersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche, sondern auch mit seinen Gedärmen. Genauso wie es im inneren des deutschen Reiches gärt und zwickt, denn die Menschen sind auf den Gedanken und den Geschmack der Freiheit gekommen. Da überbringt der junge Barthel Briefe, die Luther zurück nach Wittenberg treiben. Aber ist der Aufstand noch aufzuhalten, soll er überhaupt aufgehalten werden? Und was plant Thomas Münzer?

„Die Flügel der Freiheit“ ist ein solider historischer Roman, der passend zum Reformationsjahr auf den Markt kommt. Er beschreibt – und das sehr flüssig und spannend – einen Teil der Reformationsgeschehnisse. Dabei werden sowohl die Schicksale der „kleinen Leute“ beleuchtet, hier anhand der Geschichte von Barthel und Dorothea, als auch die großen Geschehnisse um Cranach, Luther und Münzer.

Wolfgang Berger trägt den Text angenehm unaufdringlich vor, so dass der Zuhörer sich ganz auf den Text konzentrieren kann. Ich finde ja, gerade die ganz unaufdringlichen Sprecher haben mal ein Lob verdient. Gesprochen wird immer über die Rufus Becks, die den Getalten ganz eigenes Leben einhauchen und das ist je nach Geschichte auch wirklich toll. Aber es hat auch Vorteile, wenn der Sprecher wie der Autor hinter dem Text bleibt. So erlebt man beim Zuhören die schwierige Zeit mit, als das Land des Glaubens wegen zerrissen war. Dorothea und Barthel lieben sich, aber Dorotheas Vater, Barthel arbeitet bei dem Teufel, weil er für Cranach arbeitet und verbietet die Hochzeit. Die Großen und die Kleinen sind von den Umstürzen betroffen. Das schildert der Autor sehr anschaulich und spannend.

Tilman Röhrig: Die Flügel der Freiheit, gelesen von Wolfgang Berger.
Audiobuch Verlag, Oktober 2016.
6 CDs, 16,19 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

 

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