»… Es geht in diesem Buch eigentlich nicht um Ratschläge …« (S.26), vielmehr will die Kulturwissenschaftlerin Tiffany Watt Smith einem nicht wissenschaftlichen Publikum Einblicke verschaffen, die über Kuriositäten aus der Kulturgeschichte hinausreichen. Die unvollständige Sammlung von Gefühlen soll zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge führen.
»… Wenn Emotionen … heute … von Regierungen gemessen werden; wenn sie Gegenstand einer zunehmenden pharmazeutischen Intervention … sind …, dann wäre es schon gut zu wissen, woher die Überzeugungen … kommen.« (S. 26) erklärt die Autorin in ihrer Einleitung.
Etwa 150 Emotionen werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt, bei denen Querverweise zu einer sprunghaften Lektüre einladen. Ausgehend von einer beispielhaften Episode werden einzelne Emotionen sprachlich, kulturell oder auch in einen geschichtlichen Kontext gesetzt. Häufig finden sich am Ende der kleinen Kapitel persönliche Einschätzungen, die man auch als Wertung verstehen kann. Insgesamt erhält der Leser überraschende Einsichten, die der Titel des Nachschlagewerkes nicht vermuten lässt.
Tiffany Watt Smith: Das Buch der Gefühle.
dtv, April 2017.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.