Sophia Bennett: #rausmitderdicken

rausEs gibt Katastrophen, die braucht kein Mensch.
Für die sechzehnjährige Sascha verändert sich gerade ihr komplettes Leben: Zuerst ist ihr neues iPhone weg. Ein Musikclip von ihr und den drei Freundinnen wird von einem Unbekannten ins Netz gestellt und ein Hit. Kurz darauf dürfen die vier Freundinnen bei einem Casting vorsingen. Die gerade begonnene Gesangskarriere hat jedoch einen Haken. Die Freundinnen werden nur unter der Bedingung ins Finale zu kommen, wenn eine von ihnen, und zwar die nicht so schlanke Rose die Gruppe verlässt, obwohl sie von allen die beste Stimme hat. Derart von der Jury bedrängt und von den Kameraleuten eingekesselt, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Sascha verliert ihre beste Freundin Rose. Zur Belohnung kommt die dreiköpfige Mädchenband ins Semifinale, und alles scheint sich auf Sieg, Berühmtheit und Reichtum einzupendeln. Doch dann entsteht im Internet eine gigantische Welle der Empörung. Unzählige Fans ergreifen Partei für Rose. Das Forum #wegmitderdicken wird zu einem Machtfaktor, der auch die Jury beeinflusst. Gleichzeitig beginnen viele Sascha zu hassen, schließlich hat sie vor laufender Kamera Rose gebeten zu gehen. Sascha, vorher in der Schule bei allen beliebt, wird nun zur meist gehassten Person.
Die Autorin Sophia Bennett hat in ihrem neuen Roman, die Sehnsucht nach wahrer Freundschaft, Ruhm und Reichtum verarbeitet. Die selbstbewusste und teilweise naive Sascha stellt nach ihrem tiefen Fall von berühmt zu meist gehasst fest: „… Wir haben schon vieles getan, was wir bereut haben. Darin sind wir gut.“ (S. 250)
Sehr gut ist der Konflikt zwischen Ruhm und der damit verbundenen Abhängigkeit von der öffentlichen Meinung aufgebaut. Als Gegengewicht stellt die Autorin Werte wie zum Beispiel Freundschaft und Musik auf. Spannend und voller unerwarteter Wendungen bietet der lesenswerte Roman alles, was das Herz und der Verstand begehrt.

Sophia Bennett: #rausmitderdicken.
Chicken House, Oktober 2014.
416 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

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