Sabine Ebert: Der Traum der Hebamme

heba1191. Der Kaiser ist tot. Ertrunken auf dem Weg ins Heilige Land. Und auch wenn Thomas mit dem Leben davongekommen ist, scheint er seinen Lebenswillen beim Kreuzzug verloren zu haben. Er kehrt mit seinem Herrn, Dietrich, zurück nach Deutschland, wo dessen machtgieriger Bruder das Volk bluten lässt. Die Geschichte um Hebamme Marthe und ihre Familie geht in die fünfte Runde.

Sabine Ebert hat mit ihren Romanen eine Welt erschaffen, die zwar keinesfalls eine geschönte Geschichtsbetrachtung ist, dennoch aber magisch anzieht. Wer in die ersten Seiten des Buches eintaucht, kommt nächtelang nicht mehr raus und nutzt jede sich ergebende freie Minute, um Marthe, Lukas, Clara, Thomas und Dietrich in den schlimmen Kriegszeiten beizusehen. Und bis zum letzten Satz des letzten Kapitels hält man die Spannung – geistig und körperlich – um kopfschüttelnd, erleichtert und doch aufgewühlt, wieder aufzutauchen.

Beeindruckt hat mich auch schon in den vorangehenden Büchern die Genauigkeit, die Recherche-Arbeit der Autorin. Sie hat es geschafft, auf Grundlage einer geschichtlich bedeutenden Ära, einen prosaischen Einblick in die Umstände des Volkes zu dieser Zeit aufzuzeigen. Und auch wenn Sie sich, nach eigenen Worten, mit diesem Buch von der Hebamme verabschiedet, ist das Ende doch wieder ein Anfang, die Zeit nicht vorüber, die Geschichte nicht vorbei. In großer Erwartung hoffe ich auf das nächste Projekt von Sabine Ebert.

Sabine Ebert: Der Traum der Hebamme.
Knaur, Oktober 2011.
720 Seiten, Taschenbuch, 10,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.

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