Ich weiß, dass ich nichts weiß. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass Charlie Chaplin noch nach seinem Tod entführt wurde und die Kidnapper durch Beobachtung öffentlicher Telefonzellen überführt wurden. Oder, dass Seeotter einen Stein unter dem Arm mit sich herumtragen. Als Werkzeug! Das ist doch verrückt. Wahrscheinlich hätte ich aber einfach einen männlichen Kollegen danach fragen können, denn diese Fakten muss ein Mann im Kopf haben, sagt Oliver Kuhn.
Das Hörbuch „Alles, was ein Mann im Kopf haben muss“ wird von Joko und Klaas gelesen, den verrückten Nudeln von ProSieben. Und wem es noch nicht aufgefallen ist: Besonders Joko hat ja eine markante Stimme, die nach einer bemerkenswerten Zukunft in der Hörbuchbranche ruft. Die beiden wechseln sich im Rezitieren sinniger und unsinniger Fakten ab, die Mann im Kino, bei der Beerdigung, im Zoo oder auch bei einem Konzert nutzen kann, um sich interessanter zu machen – oder auch nicht.
Zunächst zieht sich mein Mundwinkel nach oben. Die Augenbrauen ziehen nach. Dann ein kurzer Seitenblick, gefolgt von einem Stirnkräuseln. Und der Mundwinkel geht in Ausgangsposition. Kuhn meint es gut. Er ist witzig, überraschend und all das. Aber nach zwei CDs aneinandergereihter Fakten hat man das Gefühl, jemand hätte einem das Lexikon vorgelesen. Das kann kurzweilig sein – muss aber nicht. Ich denke, dass „Alles, was ein Mann im Kopf haben muss“ als Taschenbuch besser funktioniert. In Männerrunde. Wenn Fußballpause ist.
Oliver Kuhn: Alles, was ein Mann im Kopf haben muss, gelesen von Joko & Klaas.
Audio Media Verlag, November 2013.
2 CDs, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.